E5 Teil 1

E5 TEIL 1 - VON OBERSTDORF ZUR KAUNERGRATHÜTTE


Ausgangspunkt der klassischen E5-Route über die Alpen ist Oberstdorf, die südlichste Gemeinde Deutschland. Der E5 an sich beginnt schon weiter westlich, nämlich in Konstanz am Bodensee. Dort im Stadtgarten erinnert eine Gedenktafel an die Eröffnung des Fernwanderweges im Jahr 1972. Und wenn man ganz genau sein will, muss man Ponte du Raz an der französischen Atlantikküste erwähnen, das die Europäische Wandervereinigung als Startpunkt führt. Aber uns geht's hier ja um den Weg über die Alpen.


165 Kilometer E5 und damit etwa fünf Tagesetappen überspringt man, wenn man in Oberstdorf loswandert. Kurz hinter der stark frequentierten Kemptner Hütte wird die Grenze nach Österreich überschritten, beginnt der Abstieg ins Lechtal. Weiter geht es ins Inntal und über den Venetberg ins Pitztal. Dort ist für die meisten E5-Wandernden die Braunschweiger Hütte das Ziel, wird gerne bis zum Ende des Tals der Bus genommen. Die "Mainzer Variante" nimmt einen anderen Weg.


Das Pitztal ist die alpine Heimat der DAV Sektion Mainz. Hoch oben, auf 2.817 m, mitten in einer atemberaubenden Gebirgslandschaft, steht die Kaunergrathütte, seit 2003 Mainzer Besitz. Zu den Nachbarn im Pitztal gehören Schutzhütten der befreundeten Sektionen aus Frankfurt und Rüsselsheim, so dass sich die eine oder andere Ehrenrunde auf dem Kaunergrat anbietet. Die erste Wanderwoche endet denn auch eben dort.


Alpenglühen in den Allgäuer Alpen

25. Juli 2015

NASSER START

Mit einem guten Dutzend Mitstreiter mache ich mich auf die Reise. Das Allgäu empfängt uns mit Regen. Wie ist es, triefend vor Nässe auf einer Berghütte anzukommen? Wir finden es heraus.


Steinbock an der Memminger Hütte

26. Juli 2015

STEINBÖCKE GALORE

Von der Kemptner zur Memminger Hütte führt der Weg durch das Lechtal. Dort kürzen wir per Sammeltaxi ab. Vor dem Abendessen stelle ich mich noch den Nachbarn vor.


Blick ins Zammer Loch

27. Juli 2015

ABSTIEG INS INNTAL

Hinter der Seescharte geht es 1.900 Höhenmeter bergab nach Zams, eine der Schlüsselstellen auf dem E5. Wessen Knie danach noch intakt sind, sollte den Rest der Strecke ebenfalls gut bewältigen können. Gehen wir es an!


Bei Piller

28. Juli 2015

ÜBER DEN VENET NACH AMERIKA

Die Wanderung über den nördlichsten Gipfel des Kaunergrats endet auf einer Western-Ranch, unsere bisher ungewöhnlichste - und komfortabelste - Unterkunft entlang des E5.


Blick vom Kreuzjöchl

29. Juli 2015

AUF EINSAMEN PFADEN INS PITZTAL

Abseits der klassischen E5-Route haben wir die Berge ganz für uns und betreten dabei sogar absolutes Neuland.


Verpeiljoch

30. Juli 2015

IN EINE WELT AUS EIS UND FELS

Mit der Wanderung aus dem Pitztal über das Verpeiljoch bekommt unsere Tour wieder hochalpinen Charakter. Auf dem Kaunergrat erwartet uns eine weltromantische Bergwelt mit schroffen Gipfeln und urgemütlichen Hütten.


Madatschferner

31. Juli 2015

KLETTEREI AM MADATSCHJOCH

Die Überschreitung des Madatschjochs bildet den Höhe- und Schlusspunkt unserer ersten Woche auf dem E5. Dabei kommen wir an der Kaunergrathütte heraus, dem Mainzer Außenposten hoch über dem Pitztal.


FAZIT

Die ganzen Fragen, die man sich vielleicht auch mit etwas Unbehagen als Neuling vor so einer Fernwanderung stellt, haben sich für mich nach ein paar Tagen auf dem E5 geklärt. Mit wildfremden Menschen auf engstem Raum schlafen? Gibt Schlimmeres. Die sanitären Verhältnisse? Man kommt mit allem klar. Alles, was man braucht, den ganzen Tag mit sich herumschleppen? Gar kein Problem. 


Konditionell sind die Etappen gut machbar. Dazu trägt der langsame Schritt der Wanderführer seinen Teil bei. Ein unruhiger Magen weckte mich in einigen Nächten, schwächte mich aber nicht weiter. Nach nur einer Woche nun den E5 schon wieder zu verlassen, just wo wir in die hochalpinen Regionen vorgestoßen sind, wäre unbefriedigend, die Entscheidung, gleich zwei Abschnitte anzugehen, kommt mir genau richtig vor.


ZAHLENSPIELE

Wanderstrecke gesamt: 75,3 km

Höhenmeter: +6.492 / -6.895