Der Meraner Höhenweg ist ein Klassiker unter den Mehrtagestouren der Alpen. Schon 1985 wurde der Wanderweg eröffnet, der auf knapp 100 Kilometern Länge das Bergmassiv der Texelgruppe nördlich von Meran umrundet. Weil er an mehreren Punkten leicht vom Tal aus erreichbar ist und keine großen technischen Ansprüche stellt, die Tagesetappen je nach Kondition länger oder kürzer geplant werden können, erfreut sich der Meraner Höhenweg bei Wanderern aller Altersgruppen großer Beliebtheit.
Auf meiner Alpenüberquerung auf dem E5 vor vier Jahren hatte ich den Weg bereits auf zwei Tagesetappen kennengelernt, die Lust auf mehr machten. Damals schon mit dabei: Mein alter Kumpel Dirk, mit dem ich mich denn auch für diesen Sommer verabredete. Ende Juni erschien uns die Südseite der Alpen wettertechnisch als einigermaßen verlässlich. Und doch sollten wir einerseits Pech, andererseits aber auch sehr viel Glück mit dem Wetter haben...
25. Juni 2019
MAINZ - MÜNCHEN - MERAN
Mitten in der ersten großen Hitzewelle des Sommers machen wir uns auf gen Süden. Und wie könnte man schöner über die Alpen reisen, als mit der Bahn?
26. Juni 2019
AUF UND AB UND AUF UND AB
Von einer Seilbahnstation zur anderen führt uns der Weg am ersten Tag - von Hochmuth nach Giggelberg.
27. Juni 2019
ÜBER SONNIGE HÄNGE INS SCHNALSTAL
Die zweite Etappe auf dem Meraner Höhenweg führt uns ins nächste Tal, das Schnalstal. Den Weg bis Katharinaberg kennen wir schon und wissen, dass der anstrengendste Teil gleich nach dem Frühstück kommt - die Schlucht der 1.000 Stufen.
28. Juni 2019
DAS TRAUMHAFTE PFOSSENTAL
Keinen halben Tag und damit quasi nur einen Katzensprung entfernt ist unsere nächste Unterkunft, die Mitterkaser Alm. Da bietet es sich an, die Wanderung zumindest noch bis zum Eishof zu verlängern.
29. Juni 2019
AM EISJÖCHL ENDET DER WEG
Hoher Schnee schneidet uns den Weg Richtung Pfelders ab. Also muss ein Taxi her, um ins Passeiertal zu kommen.
30. Juni 2019
HITZE UND FEUER IM PASSEIERTAL
Aus Pfelders, im wasserreichsten Tal Südtirols gelegen, folgen wir dem Bach Richtung Passeier und dem nördlichen Meraner Höhenweg von Hof zu Hof. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Das Ziel ist der Krusterhof.
1. Juli 2019
KEINE SEKUNDE ZU FRÜH
Der letzte Tag auf dem Meraner Höhenweg hält nochmal eine lange Etappe mit reichlich Höhenmetern im An- und Abstieg bereit. Schließlich müssen bis zu den Muthhöfen sämtliche Seitentäler ausgelaufen werden. Und dann schlägt auch noch das Wetter um!
2. Juli 2019
DIE WIEGE TIROLS
Das Wanderabenteuer liegt hinter uns. Bevor es am nächsten Tag über den Brenner zurück in den Alltag geht, wollen wir noch etwas ausspannen. Und ein bisschen Sightseeing auf Schloss Tirol ist auch allemal drin.
FAZIT
Eine wunderschöne Landschaft zwischen fruchtbaren Tälern und schroffen Bergspitzen, weite Ausblicke und tosende Wasserfälle, herzliche, offene Menschen - der Meraner Höhenweg hat unsere Erwartungen voll erfüllt.
Die Hitze setzte uns freilich zu. Umso schöner, dass wir uns am Ende des Tages immer über eine gemütliche und saubere Unterkunft freuen konnten. Überlaufene Hütten? Fehlanzeige. Rechtzeitiges Reservieren ist allerdings unbedingt zu empfehlen. Und das Rückbestätigen nicht vergessen!
Die südlichen Abschnitte bilden den deutlich attraktiveren Teil der Tour. Zu öde sind die langen Märsche auf den geteerten Straßen über dem Passeier. Schade, dass in den 30 Jahren, in denen dieser Weg nun schon besteht, nicht mehr alternative, reizvollere Pfade für Wandernde angelegt worden sind.
Das Pfossental gehört dafür sicher zu den landschaftlichen Kronjuwelen Südtirols. Was für ein Glück, dass es solche Orte noch gibt - und dass wir sie genießen dürfen!
ZAHLENSPIELE
Wegstrecke gesamt: 95 km
Höhenmeter: +4.270 / -4.853
Übernachtungen (8): 310 EUR