Schon der Blick aus dem Fenster verrät, dass die Wettervorhersage leider nicht daneben lag: Tief kleben die Wolken an den Wänden der Sella, die gleich hinter dem Rifugio Monti Pallidi aus dem Wald emporragen. Und der Blick in die Webcams der Bergstationen der Gegend macht keine Hoffnung, dass etwa weiter oben die Sonne scheinen könnte – alles grau in grau. 

Wir starten mit einem ausgiebigen, wirklich SEHR ausgiebigen Frühstück. Das Buffet in unserer Pension stellt so manches Urlaubshotel in den Schatten, da lohnt es sich, ein bisschen länger sitzen zu bleiben. Draußen verpassen wir eh nichts.

Spaziergang ins Fassatal

Canazei (1.465 m) hat weniger als 2.000 Einwohner:innen, ist aber einer der beliebtesten Wintersportorte im Trentino mit gleich vier Skigebieten vor der Haustür. Dank der Lage genau zwischen Marmolata und Sellagruppe ist der Ort aber natürlich auch zum Wandern im Sommer eine super Basis. Wir sind nicht die einzigen, die wegen des schlechten Wetters den Vormittag für einen Bummel durchs Dorf nutzen. 

Zeit für ein Bier ist immer

In einem Supermarkt kaufen wir etwas Proviant ein und nehmen dann die Seilbahn zur Station Pecol (1.932 m). Ein Stückchen oberhalb davon liegt das Rifugio Ciampolin (2.020 m). Hier kehren wir auf zwei Runden Getränke ein. Kurz zeigen sich ein paar Wolkenlücken, aber wirklich nur ganz kurz. Statt Panoramablick auf die Marmolata gibt es heute den Berg nur im Wolkenkleid.

Schließlich machen wir uns auf den Weg durch den Wald zu unserem Rifugio. Pünktlich mit der Ankunft dort setzt wieder Regen ein – und sollte bis zum Abend immer stärker werden. Wir haben uns für heute ausreichend die Beine vertreten und verbringen den Rest des Tages bis zum wieder sehr guten Abendessen mit Faulsein.