2006 Southwest USA 12
Sedona, Arizona

Sa, Sep 16, 2006

IN DEN RED ROCKS VON SEDONA

Sedona gilt als einer der schönsten Orte der USA. Wo wir schon mal in der Gegend sind, fahren wir die paar Kilometer von Flagstaff nach Süden und schauen uns dort zwischen den roten Felsen um.


Auch im Fairfield Inn gibt es ein kleines Frühstücks-Büffet. Nicht ganz so ansprechend wie im Holiday Inn, aber man wird satt. Mir gefallen die Egg McMuffins in der Tüte, die man in die Mikrowelle haut. Eklig aber lustig. Und frische Waffeln kann man sich hier auch backen.


Gandy Dancer Statue

Flagstaff ist wie wenige andere Städte in den USA bis heute vor allem durch die Eisenbahn geprägt. Das Visitor Center ist denn auch im historischen Bahnhofsgebäude untergebracht und bietet sich als Startpunkt für einen Bummel durch die liebevoll rausgeputzte Altstadt an – wenn man bei einem Ort, den es erst seit 1882 gibt, davon sprechen kann. Wobei: man kann. Page wurde ja zum Beispiel erst 1957 gegründet.


Nach Sedona geht es auf einer Traumstraße


Dann fahren wir auf er 89a durch den Oak Creek Canyon Richtung Sedona. Schön, mal wieder durch grünen Wald und blühende Blumenwiesen zu kommen nach den Tagen in der Wüste. Wir halten am Oak Creek Vista Point, wo man sich beim Blick in den Abgrund gruseln kann.


Zum Gruseln ist außerdem der Indianerkitsch, der an die zahlreichen Besucher verkauft wird. Heute ist Samstag und das herrliche Wetter hat anscheinend alle nach draußen gelockt. Dabei wurde vor zwei Tagen noch davor gewarnt, sich im Oak Creek Canyon aufzuhalten: akute Erdrutsch- und Flash Flood Gefahr wegen des Regens. Ist aber nichts passiert. Der Parkplatz am West Fork Trailhead ist jedenfalls überfüllt. Schade, denn da wollten wir eigentlich ein bisschen wandern. Auch am Slide Rock State Park ist es sehr voll, also fahren wir direkt weiter nach Sedona.


Seit New Age Jünger und Künstler vor Jahren die Stadt zwischen den roten Felsen wachgeküsst haben, sind die Immobilienpreise durch die Decke gegangen. Und wirklich: hier gibt es traumhafte Häuser zwischen den Bäumen (Sedona ist sehr grün) mit ebenso traumhaften Aussichten, die sich harmonisch in die Landschaft einpassen. Heute ist aber die Hölle los: in Busladungen sind die Touristen eingefallen und den Souvenirläden und Galerien, die schätzungsweise 70 Prozent der Einzelhandelsfläche in Sedona belegen, dürfte ein umsatzreicher Tag gewiss sein. Ich will mir gar nicht vorstellen, in was für Wohnungen dieser ganze Dekoschmock landet. Sedona kommt uns vor wie das Rüdesheim von Arizona.


Cathedral Rock Crossing

Auf dem Red Rock Loop geht es zu den schönsten Plätzen


Wenn man aber den Blick mehr auf die Landschaft als auf die Schaufensterauslagen richtet, muss man begeistert sein von der Stadt. Nach einem Lunch und einem sehr guten Kaffee fahren wir einfach kreuz und quer durch Sedona. Auf dem Red Rock Loop erreicht man einige der schönsten Aussichtsplätze und Cathedral Rock Crossing im Red Rock State Park, eine Furt im Oak Creek, um die herum es allerlei Bade- und Picknickplätze gibt. Sieben Dollar kostet der Eintritt. Lohnt sich nicht unbedingt, wenn man nur ein Foto vom Fluss vor dem hoch aufragenden Felsen machen will, aber wo wir schon mal hier sind... Zum Sonnenuntergang fahren wir dann hoch zum kleinen Flughafen von Sedona. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Stadt und die orange glühenden Berge drum


Auf dem Weg zurück durch den Oak Creek Canyon erschrecken wir erst vor dem Rauch und Brandgeruch. Schon wieder ein Waldbrand wie im Frühjahr? Nein, die Schwaden steigen von den zahlreichen Campingplätzen auf. Hier wird gerade das abendliche BBQ angefeuert. Appetit macht der Gestank nicht grad, aber zurück in Flagstaff fahren wir gleich zur Beaver Street Brewery zum Abendessen. Kleine Brauereien sind meistens eine sichere Bank für gutes Essen und vor allem gutes Bier in Amerika – die in der Beaver Street macht keine Ausnahme.


Das beste Steak der Reise


Während wir an der Bar auf unseren Tisch warten, probiere ich schon mal das sehr süffige Red Ale. Komischerweise gibt es ja in Deutschland kaum rotes Ale. Stattdessen macht man Limettensaft oder anderen Quatsch ins Bier. Schnickschnack! Mein Steak übertrifft dann sogar noch das Bier: ein Rib-Eye mit Meersalz- und Pfefferkruste, dazu Mashed Skin Potatoes – köstlich. Eines der besten Steaks, die ich je gegessen habe. Dagegen war das bei Sizzler gestern echt Fastfood. Und nur zwei Dollar billiger.


Gefahren: 107 Meilen / 172 Kilometer

Hotel: Fairfield Inn by Marriott, Flagstaff - 84 EUR via Expedia