2018 Ontario Day 11
Herbststimmung

So, Sep 30, 2018

ZU LANDE UND ZU WASSER

Die 30.000 Islands of Georgia Bay sind natürlich ein Paradies für Wassersportler. All zu ausgiebige Touren bieten sich bei dem Wetter heute allerdings nicht an. Wieder mal müssen wir Plan B aus der Tasche ziehen.


Ich hätte die 30.000 Inseln ja gerne mal aus der Luft gesehen. Von Parry Sound kann man das per Wasserflugzeug mit Georgian Bay Airways tun. Aber auch hier gilt wie schon bei der von der To-do-Liste gestrichenen Fahrt mit dem Agawa Train vor ein paar Tagen: Der Ausflug kostet so viel Geld, dass ich mir dafür schönes Wetter wünsche, nicht so einen grauen Himmel wie heute. Wir bleiben also am Boden.


Das Frühstück im Restaurant des Hotels ist im Übernachtungspreis inbegriffen. Wieder ist der Service sehr langsam, so dass wir jetzt schon entscheiden, heute Abend wo anders zu essen. Mit uns sitzen noch einige der Teilnehmer des gestrigen Triathlons beim Kaffee zusammen. Von deren Ankunft mitten in der Nacht haben wir nichts mitbekommen, sondern bestens geschlafen.


Wandern im Killbear Provincial Park


Was stellen wir nun an mit diesem trüben Tag? Mit dem Killbear hat es einen Provincial Park mit allerlei kurzen Wanderungen in der Nähe. Den nehmen wir uns vor. Am kleinen Visitor Center gibt es für 11,25 Dollar eine Parking Permit.


Die Mitarbeiterin markiert in der kleinen Zeitung, die es in jedem Park gibt, zu welchen Stellen sich eine Wanderung lohnt. Das würde keine tagesfüllende Angelegenheit werden. Der längste Trail ist gerademal dreieinhalb Kilometer lang. Dafür hat der Park 1.500 Camping-Stellplätze. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie überlaufen der im Sommer sein muss. An diesem Wochenende harren hier nur wenige in Wohnmobilen und Zelten aus.


Wir fahren die Straße durch den Park bis ans Ende, vom Waldrand aus beäugt von einem Reh, und stellen das Auto am Lighthouse Point ab. Ein felsiger Weg führt zum Lighthouse, das aber kein richtiger Leuchtturm, sondern nur eine metallene Stele ist. Nicht sonderlich sehenswert. Über den Strand komplettieren wir den kurzen Rundgang.


Weiter zum Harold Point Campground. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz in Strandnähe und vom Strand aus lässt es sich auf Granitfelsen die Küste entlang spazieren. Das gefällt uns sehr gut und wir laufen und klettern bis zu einer fotogenen, windgebeugten Kiefer an den Sunset Rocks. Die ist so etwas wie das Wahrzeichen des Parks und wird einfach nur The Tree genannt.


Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park
Killbear Provincial Park

Schließlich erwandern wir auch noch den Lookout Point Trail. Der führt durch Sumpf und Wald zu einem Aussichtspunkt hoch über einer Bucht. Bei Sonnenschein ließe es sich hier oben sicher prima eine Weile aushalten, heute ist es aber zu ungemütlich, um länger zu verweilen. Conny lässt sich unterwegs dafür viel Zeit beim Fotografieren der überall in allen Formen und Farben sprießenden Pilze.


It's always 5 o'clock somewhere


Um 14 Uhr sind wir durch mit dem Wanderprogramm und verlassen den Killbear Provincial Park in Richtung Parry Sound. Ich weiß, dass es im Ort eine kleine Brauerei gibt, die Trestle Brewing Company. Die hat ihren Namen von der Gerüstbrücke über der Mündung des Seguin River, auf die man von der Terrasse der Brauerei aus schaut. Ein herrlicher Blick. Es handelt sich um die größte Brücke dieser Art östlich der Rocky Mountains. Sie wurde 1908 für die Canadian Pacific Railway gebaut und ist bis heute vielbefahren. In Parry Sound ist das Hupen der Güterzüge ein vertrautes Geräusch.


Trestle Brewing Company
Trestle Brewing Company
Trestle Brewing Company

Ich trinke mich durch einen Sampler mit vier überaus süffigen Bieren und lasse mir dazu eine frische Brezel mit Käse- und Senfdip schmecken. Conny bleibt beim Wein und trinkt sich einen kleinen Schwips an. Aber wirklich nur einen ganz kleinen.


Auf dem Otter Lake


Zurück im Tappattoo Resort starten wir gleich zu einer Paddeltour auf dem Otter Lake. Man kann sich einfach am hoteleigenen Strand Kajaks nehmen. Nun ist es auf dem See natürlich nicht wärmer als an Land. Nach einer guten Stunde auf dem Wasser und der Fahrt an allerlei beneidenswert luxuriösen und schön gelegenen Ferienhäusern vorbei sind wir einigermaßen durchgefroren. Zeit für eine heiße Dusche.


Zum Abendessen fahren wir wieder nach Parry Sound. Gleich unter der Eisenbahnbrücke befindet sich das überall als sehr gut bewertete Bistro by the Bay.  Man sitzt ein bisschen wie in einem Wohnzimmer, um uns herum wird viel deutsch beziehungsweise schwyzerdütsch gesprochen. Die Touristen kommen alle völlig zurecht hierher, denn das Essen ist wirklich hervorragend. Ich habe mir mit meinem Fullrack Baby Back Ribs nur vielleicht etwas zu viel vorgenommen. Ein bisschen neidisch schaue ich auf Connys Seafood Linguine. Sogar ein Hummerschwanz liegt da obendrauf. Nicht schlecht.


Nach dem Begleichen der Rechnung für das teuerste, aber wohl auch beste Abendessen dieser Reise fahren wir noch kurz bei Starbucks vorbei und machen es uns dann wieder vor dem Kamin bequem.


Gefahrene Kilometer: 133

Unterkunft: Grand Tappattoo Resort - 113 Euro via booking.com


Nützliche Links:

OntarioTravel - Official Website of Tourism in Ontario

Parry Sound Tourism - Infos zu Aktivitäten und Unterkünften

Fall Colours - die Ontario Parks Website informiert über den Stand der Laubfärbung

Kevin's Report - wöchentlicher Bericht zur Laubfärbung

TripAdvisor Ontario Travel Forum - beantwortet alle Fragen