2018 Ontario Day 5
Der Fährhafen von Tobermory

Mo, Sep 24, 2018

DER ROADTRIP BEGINNT

Wir verlassen Toronto und fahren nach Norden. Das Ziel: Tobermory an der Spitze der Bruce-Halbinsel, die 90 Kilometer weit in den Lake Huron hineinragt. Nicht mehr unsere Begleitung: die Sonne.


Nach dem Packen der Koffer ziehen wir zum Frühstück nochmal durch die Nachbarschaft. An der Ecke gegenüber vom Trinity-Bellwoods Park befindet sich die Patisserie Nadège. Die Backwaren werden hier clean wie Ausstellungsstücke präsentiert, so dass man sich fast nicht traut, sie zum Essen auszusuchen. Es stehen allerdings auch ein paar Tische und Stühle in dem Laden, die Sachen sind also wohl zum Verzehr gedacht - und schmecken sehr gut!


Weiter geht unsere Reise mit einem Mietwagen. Den habe ich bei Avis bestellt, die Station befindet sich in der Nähe des Rogers Centre. Am Montagmorgen sind die Straßenbahnen Richtung Innenstadt natürlich total überfüllt. Deshalb laufe ich ein paar Blocks und nehme dann eine der weiter südlich verlaufenden Linien. Dabei fällt mir auf, wie viele Menschen in Toronto mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Die Radwege sind hier auch wirklich vorbildlich ausgebaut. Da könnte sich manch deutsche Großstadt etwas abschauen.


Croissants zum Frühstück

Erster Stopp: Shopping!


Um 9 Uhr übernehme ich im Parkhaus des SoHo Metropolitan Hotels einen dunkelblauen VW Golf. Das ist nun schon das zweite Mal, dass wir in Nordamerika mit einem Volkswagen unterwegs sind. Dabei bin ich doch in Rüsselsheim geboren. Sei es drum. Ich fahre zurück zu unserem Apartment, hole Conny und das Gepäck ab, wir bringen das TomTom zum Laufen und folgen Lisas Ansagen hinaus aus der Stadt.


Bis zu unserem heutigen Ziel sind es etwa 300 Kilometer. Die wollen wir nicht am Stück abreißen. Erster Stopp ist an den Toronto Premium Outlets, nur eine knappe Stunde entfernt. Hier lassen wir ordentlich die Kreditkarten glühen, wobei ich bei Nike, Hilfiger, Adidas und Co mal wieder erfolgreicher bin als Conny. Die Jeans, die ich gestern im Eaton Centre gekauft habe, hätte es natürlich auch günstiger im Outlet gegeben. War ja klar.


Immer wieder erstaunlich ist, wie die Zeit in solchen Malls verfliegt. Fast drei Stunden verbringen wir beim Shopping. Wir holen uns noch einen Kaffee bei Starbucks, dann machen wir uns an die recht eintönige Fahrt auf Landstraßen durch flaches Ackerland. Selten sorgen kleine Örtchen für Abwechslung.


Fast Food zur Stärkung


In Owen Sound stärken wir uns bei McDonald's und ich schaue auch gleich noch beim benachbarten Spirituosenladen vorbei. In Ontario bekommt man alkoholische Getränke nicht im Supermarkt, sondern vom Staat, dem Liquor Control Board of Ontario, kurz LCBO. LCBO-Läden findet man praktisch überall, in jeder Kleinstadt. Und die Auswahl ist fantastisch. So kaufe ich einige Dosen regionaler Craft Beer Brauer. Die Provinz macht im Jahr übrigens etwa sechs Milliarden Dollar Umsatz mit dem Verkauf von Alkohol, wovon ein Drittel als Dividende im Staatshaushalt landet. Mit Trinken tut man hier also der Allgemeinheit etwas Gutes. Eine klassiche Win-Win-Situation.


Irgendwann werden die Felder von Wäldern abgelöst - untrügliches Zeichen dafür, dass wir uns dem Ziel nähern. Gegen halb sieben erreichen wir schließlich das Grandview Motel in Tobermory. Die Sonne, die unterwegs ab und zu aus der grauen Wolkendecke hervorlugte, ist nicht bereit, nun für einen standesgemäßen Sonnenuntergang am Lake Huron zu sorgen. Schade.


Eine Brauerei findet sich immer


Wir richten uns in unserem Motelzimmer ein, das wenig Stauraum bietet, und gehen dann zum Abendessen in die nur wenige Minuten Fußweg entfernte örtliche Brauerei. Die Dame an der Rezeption hatte uns die Tobermory Brewing Company als einzig akzeptables Restaurant im Ort empfohlen. "At least they have a chef", meinte sie, es hätte dort also immerhin einen echten Koch. Nun denn.



Schon von der rustikal-modernen Einrichtung des kleinen Brauerei-Restaurants sind wir sehr angetan. Ich lasse mir einen Sampler mit fünf verschiedenen Bieren kommen, die allesamt gut trinkbar sind. Conny bleibt wie immer beim Wein, probiert aber immerhin mal die Biere. Zum Essen nehmen wir zwei Burger: Chicken für Conny, aus Prime Rib für mich. Lecker! Auf einen Absacker setzen wir uns dann noch raus auf die Terrasse, von der aus man im Sommer sicher schön das Gewusel im Hafen beobachten könnte. Die Saison ist aber vorbei in Tobermory, es ist ruhig geworden. Nur aus dem Bauch der großen Fähre leuchtet es hell in die einbrechende Dunkelheit.


Gefahrene Kilometer: 328

Unterkunft: Grandview Motel, Tobermory - 80 EUR


Nützliche Links:

blogTO - DER Blog zu Toronto! Ausgehen, Nachrichten, Events

#kanadastisch - der Entdecke-Kanada-Blog mit coolen Tipps für Toronto

OntarioTravel - Official Website of Tourism in Ontario

TO. - The Official Website of Tourism Toronto

Local Toronto City Blog - 35+ Incredible Things To Do Around Trinity Bellwoods Toronto

Bruce Peninsula Tourist Association - Übernachten, Essen, Unternehmungen

"Kanada im Miniaturformat" - netter Artikel über die Bruce Peninsula in der WELT

TripAdvisor Ontario Travel Forum - beantwortet alle Fragen