2008 New England 21
Boston bei Nacht

Mi, Oct 22, 2008

BOSTON ONLY AT NIGHT

Heute Morgen ist ein Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagen will. Der Nieselregen trifft wie spitze Nadeln auf die Haut und der Wetterbericht sagt was von erstem Schnee im Norden Maines. Es wird Zeit heimzufahren.Vor der Heimreise wollen wir aber wenigstens noch einen Schnupperkurs Boston absolvieren.


Bevor wir die Stadt aber als grau und trüb in Erinnerung behalten, ändern wir schnell unsere Planung: wir verlegen einfach die letzten Besorgungen einen Tag nach vorne, packen schon mal die Taschen und machen morgen den großen Stadtrundgang, denn da soll ja wieder die Sonne scheinen.


Die beste Outlet-Mall New Englands


Das Frühstück im La Quinta boykottieren wir und stürzen uns stattdessen in den morgendlichen Stau Richtung Downtown. So eine amerikanische Rush-Hour muss man ja auch einmal pro Urlaub mitmachen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das hier war, bevor der Tunnel die Autobahn unter der Innenstadt durchführte. Seit fünf Jahren rauscht der Großteil des Verkehrs unterirdisch und so kommen wir doch ziemlich flüssig durch Boston durch. Unser Ziel heißt Wrentham. In einem aufwendigen Auswahlverfahren, bei dem die aus uns beiden bestehende Jury wohl SÄMTLICHE Outlet-Malls New Englands geprüft hat, sind die Wrentham Premium Outlets zum Sieger erklärt worden und eignen sich daher hervorragend zum Füllen der allerletzten Lücken unserer Reisetaschen.


Bei Cracker Barrel genehmigen wir uns ein sehr üppiges Frühstück, dann erstehen wir tatsächlich noch ein paar Dinge, die unabgehakt auf der Liste standen: bei mir eine Jeans und ein absolut dichthaltender Kaffeebecher, von dem ich vor zwei Jahren in Las Vegas ein Exemplar gekauft habe und mir seitdem die Hacken nach einem weiteren abgelaufen habe. Sauber!


Ohne Navi wären wir verloren


Nach der erfüllten Mission fahren wir zurück ins Hotel und sortieren unseren Krempel. Nachmittags wagen wir uns dann ins Bostoner Straßengewirr. Ohne Navi ist man hier ziemlich verloren, aber so finden wir gut den Weg zum Parkhaus am Prudential Tower. Wir erkunden ein wenig die Gegend um den Copley Square. Richtig Großstadt hier. Erinnert ein bisschen an New York. Warum gilt Boston eigentlich immer als europäischste Stadt Amerikas?


Im Viertel Back Bay stehen wunderschöne Brownstone-Stadthäuser, so ziemlich das teuerste Pflaster Bostons mit coolen Shops entlang der Newbury Street und einem grünen Park in der Commonwealth Avenue. Da es nach wie vor kalt und windig ist, ziehen wir den Spaziergang hier aber nicht all zu sehr in die Länge, sondern begeben uns auf eine Portion Pasta in die California Pizza Kitchen im Prudential Center.


Pappsatt geht es dann nach oben, nämlich in den 50. Stock, wo der Skywalk einen 360°-Blick auf die Stadt bietet. Heute sind es zwar nur 180°, denn die Hälfte der Plattform ist wegen einer Veranstaltung gesperrt, aber die Innenstadt ist bestens zu bestaunen. Dafür kostet der Eintritt auch nur achtfünfzig statt zwölf Dollar.


Immer wieder beeindruckend so ein Lichtermeer aus 200 Metern Höhe. Wir verbringen hier oben eine ganze Weile, lauschen den Erklärungen des Audio Guides und fahren dann wieder nach unten. Bei Starbucks holen wir noch einen Kaffee, dann lösen wir das Auto in der Tiefgarage aus und fahren zurück ins Hotel, das keine 15 Minuten von Downtown entfernt ist.


Der Plan für morgen sieht dann also vor, noch etwas in Boston zu bleiben, natürlich den Freedom Trail abzuklappern, durch Beacon Hill zu bummeln und vielleicht schaffen wir auch noch eine Bootsfahrt auf dem Charles River. Am späten Nachmittag fahren wir dann nach Providence respektive Warwick, wo in Nähe des Flughafens unser letztes Hotelzimmer der Kette Extended Stay America gebucht ist. Der Name ist für uns dann natürlich nicht mehr Programm...


Boston bei Nacht
Boston bei Nacht
Boston bei Nacht

Gefahren: 91 Meilen / 146 Kilometer

Hotel: La Quinta Inn & Suites Boston/Somerville - 140 USD via Priceline