Mi, 29. Feb 2012
EIN WASSERFALL UND 25 QUELLEN
Letzter Urlaubstag, letzte Chance zu wandern. Die Sonne lacht von einem tiefblauen Himmel, also verbringen wir nicht all zu viel Zeit mit dem Frühstück, sondern machen uns auf Richtung Rabacal. Hier kommt das Wasser raus, das sich auf dem Plateau Paul da Serra sammelt. Berühmt ist der Risco-Wasserfall und die 25 Quellen. Einsamkeit darf man da nicht erwarten, aber wir wollen uns dieses touristische Pflichtprogramm auch nicht entgehen lassen.
Der Parkplatz ist oben an der ER 110, eine Schranke versperrt die Zufahrt nach Rabacal. Mit einem kostenpflichtigen Shuttlebus ließe sich die Wanderung nun abkürzen, aber bergab werden wir die Strecke grad so zu Fuß hinter uns bringen können. Am Rasthaus Rabacal angekommen entscheiden wir uns zunächst, der Beschilderung zum Risco zu folgen. Ein breiter Wanderweg führt - natürlich - an einer Levada entlang und nach einem knappen Kilometer stehen wir vor dem 100 Meter hohen Wasserfall. Der gibt allerdings ein recht dünnes Rinnsaal ab, das uns nicht sonderlich beeindruckt. Immerhin sind wir hier allein.
Auf dem Weg zu den Quellen, auf dem zunächst jede Menge Treppenstufen abzusteigen sind, stecken wir bald mitten in einer geführten Gruppe mit sehr unterschiedlichem Lauftempo. Zum Glück können wir die an einer Brücke überholen und haben auf dem Weiterweg entlang der nächsten Levada keine beweglichen Hindernisse mehr vor uns. Das ist auch gut so, denn der Trail ist jetzt sehr schmal. Eine Art Erika erreicht hier Baumhöhe und bildet ein Tunneldach über der Levada. Cool!
Ob da genau 25 Quellen sprudeln?
Schließlich kommt von rechts ein Kanal, an dem wir abbiegen - die 25 Quellen sind erreicht. Es handelt sich um mehrere kleine Wasserfälle, die sich alle in ein türkises Becken ergießen - ein wunderschönes Bild. Wie man dabei 25 zählt, wissen wir aber nicht. Nach einer ausgiebigen Fotosession machen wir uns an den Rückweg und haben auf dem nur wenig Gegenverkehr. Statt wieder die Stufen nach Rabacal zu nehmen, wandern wir noch ein bisschen weiter die Levada entlang. Hier ist es herrlich ruhig. Am Ende müssen wir dann aber doch wieder treppensteigen, um auf 500 Metern Strecke 280 Höhenmeter zu überwinden. Man kann sich vorstellen, wie steil die Tritte sind. Da kommt uns der Shuttlebus recht, der gerade die Straße runterkommt. Die sechs Euro investieren wir gern, um uns hoch zum Parkplatz gondeln zu lassen.
Von dem blauen Himmel von heute Morgen ist nichts mehr zu sehen. Diesmal kommen die Wolken auch nicht von Norden, sondern in breiter Front von Süden. Den der Rückkehr in unser Hotel folgenden Schauer warte ich gemütlich mit einem Bierchen im Wintergarten sitzend ab. Draußen prasselt der Regen, drinnen das Kaminfeuer. Sehr schön.
Das letzte Abendessen
Nach dem Regen dampft die Insel und die Luft riecht nach allem, was hier wächst. Bald kommt die Sonne wieder raus und so freuen wir uns auf ein letztes Abendessen am Meer. Leider verschwindet die Sonne frühzeitig hinter der nächsten Regenfront, die die Insel allerdings nicht erreicht. Der Degenfisch schmeckt trotzdem vorzüglich. Danach heißt es: Packen. Morgen müssen wir ja in aller Frühe los, neun Uhr ist Abflug.
Nützliche Links
Visit Madeira - offizielle Tourismus-Website der Insel
Estalagem Ponta do Sol - die Homepage unseres Hotels
outdooractive - hier gibt's alle Details zur Wanderung