Di, 28. Feb 2012
Der blaue Himmel schreit heute förmlich wieder nach einer Unternehmung an frischer Luft. Also suchen wir uns eine weitere Wanderung aus dem Rother. Ganz in der Nähe von Ponta do Sol schlängelt sich eine Straße auf die Hochebene Paul da Serra, an deren Rand eine Levada in einen Talkessel führen soll - den Cascalho. Immerhin 400 Höhenmeter in Ab- und Anstieg bietet dieser Trail. Schauen wir mal, wie gut mir die bekommen.
Der im Wanderführer empfohlene Parkplatz am Anwesen Posto Florestal Cova Grande ist von einem Tor versperrt. Also parken wir auf einem Rasenstück an der Straße und suchen den Einstieg zur Levada da Bica da Cana. Die führt uns an riesigen gelb blühenden Ginsterhecken vorbei zu einem Sattel, von dem sich der Blick ins Tal der Ribeira da Ponta do Sol öffnet. Öffnen würde, muss man sagen, denn dichte Wolken hängen zwischen den Berghängen. Ab und an geben sie die Sicht frei in tief eingeschnittene Canyons, eine tolle Landschaft hier.
Die Levada quert irgendwann einen Fahrweg, den hinab es Richtung Cascalho geht. Wir ignorieren das Verbotsschild und damit die Steinschlag-Warnung, halten uns aber auf dem Weg möglichst talseitig. Der ist ganz schön steil, führt durch einen düsteren Tunnel und kommt schließlich in besagtem Talkessel raus. Wir haben Glück: Die Wolken verziehen sich und die Sonne scheint genau in die Schlucht. Unzählige Wasserfälle kommen die senkrechten Wände runter. Auf der gegenüberliegenden Seite hat ein gigantischer Erdrutsch 2010 die Levada und damit auch den Weiterweg unter sich begraben. Das Wasser hat sich längst neue Wege gesucht, für uns endet er hier.
Der Aufstieg ist dann die erwartet schweißtreibende Angelegenheit. Am Verbotsschild diskutieren gerade zwei Engländer über das weitere Vorgehen. Sie fragen uns, ob wir durch beide Tunnel gekommen sind und glauben erst nicht, dass es nur einen gibt. Ihr Wanderführer ist etwas älter, in dem endet der beschriebene Weg erst nach dem Cascalho an einem Tunnel, in dem die Levada verschwindet. So weit kommt man mittlerweile ja nicht mehr. Wir erklären ihnen den Sachverhalt und wünschen viel Spaß. Dann wandern wir auf ebenem Pfad zurück zum Auto - mittlerweile wieder komplett durch die Wolken.
Wir haben uns eine Massage verdient
Unten in Ponta do Sol scheint aber die Sonne und so können wir den Nachmittag am Pool verbringen. Dazu gönnen wir uns beide eine (sehr gute) Rückenmassage. Immerhin hat uns Thomas Cook zwei Gutscheine für den Spa geschenkt. Die wollen wir nicht verfallen lassen. Den Sonnenuntergang verfolgen wir mit einem Glas Wein in der Hand auf der Hotelterrasse, dann begeben wir uns ins Restaurant zu einem leckeren Abendessen. Für Conny gibt es heute mal Steak mit Bratkartoffeln und Spiegelei. Ich bleibe beim Fisch. Dazu wählen wir einen köstlichen Sauvignon Blanc für 22 EUR die Flasche, so dass wir es am Ende auf die ganz stolze Rechnung von 70 EUR bringen. Das teuerste Essen des ganzen Urlaubs. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Nützliche Links
Visit Madeira - offizielle Tourismus-Website der Insel
Estalagem Ponta do Sol - die Homepage unseres Hotels