Mo, 27. Feb 2012
Eine Wanderung haben wir ganz oben auf unserer To-Do-Liste für diesen Urlaub, nämlich die in den Caldeirao Verde, den Grünen Kessel. Und wo ich die kleine Runde am Ribeira da Ponta do Sol vor zwei Tagen gut überstanden habe, gehen wir die heute an.
Allerdings ist der Ausgangspunkt genau auf der anderen Seite von Madeira in der Nähe von Santana. Die Fahrt dahin dauert eine Stunde und führt einmal um die halbe Insel. Dank der Autobahn bis hinter den Flughafen ist das aber die schnellste Variante.
Als wir Richtung Norden durch die Berge kommen, verschwindet die Sonne hinter dicken Wolken. Die letzten Tage war schon immer die gleiche Wetterlage zu beobachten: An der Nordküste stauen sich die Wolken, ziehen langsam über die Berge und über der Südküste ein kurzes Stück hinaus aufs Meer. Am Nachmittag reicht es dann meistens, uns auch in Ponta Do Sol, der Sonnenbucht, eben diese Sonne zu nehmen, so dass es gleich empfindlich kühler wird auf der Terrasse.
Am Ende geht es auf einem sehr schmalen Sträßchen durch den Wald, ehe wir am idyllischen Rasthaus Quiemadas rauskommen. Ist übrigens bestens ausgeschildert. Hier stehen schon einige Autos und gerade macht sich eine geführte Wandergruppe bereit zum Abmarsch.
Die überholen wir gleich mal, so lange der Weg an der Levada noch breit ist. Lustig, wie gemischt die Gruppe gekleidet ist: Die einen tragen zünftige Wanderklamotte, andere Schläppchen und Handtasche. Schon nach wenigen Minuten ist klar, wer hier mehr Spaß haben wird, denn es geht auf matschigem Untergrund unter kleinen Wasserfällen hindurch.
Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind gefragt
Dass der Weg fast die ganze Zeit am Steilhang entlangführt, merkt man kaum, denn der ist dicht bewachsen. Nur ab und zu hat man freien Blick ins Tal oder sogar aufs Meer, ausgesetzte Stellen sind durchweg mit einem Drahtzaun gesichert. Trotzdem ist ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit und vor allem Trittsicherheit nicht verkehrt.
Eine Herausforderung sind auch die vier Tunnel auf dem Weg, die stockfinster und teilweise sehr niedrig sind. Zum Glück habe ich ja immer eine Taschenlampe im Rucksack. Belohnt werden wir mit Wasserfällen en masse, üppiger Vegetation, die einen an den südamerikanischen Dschungel denken lässt, und ein tolles Ziel - den Caldeirao Verde. Der trägt seinen Namen völlig zurecht, ergießt sich hier doch ein Wasserfall in einen Talkessel, der an drei Seiten von hohen Felswänden umgeben ist. Ein fantastischer Ort!
Die Wanderung ließe sich jetzt noch bis zum Höllenkessel verlängern. Wir wollen es aber nicht übertreiben und machen uns bald an den Rückweg. Der zieht sich doch etwas und Conny ist die ganze Zeit am Frieren - obwohl sie inklusive meiner Regenjacke sechs Schichten übereinander trägt.
Nach vier Stunden sind wir zurück am Auto. Ab ins Hotel und in den Whirlpool. Die Sonne kommt erst zum Untergang nochmal hervor. Den genießen wir bei einer Flasche Wein und - klar - frischem Fisch im Maré Alta. War ein toller Tag!
Nützliche Links
Visit Madeira - offizielle Tourismus-Website der Insel
Estalagem Ponta do Sol - die Homepage unseres Hotels
outdooractiv - hier gibt's die Details zur Wanderung