Sa, 29. Juni 24

CIAO ITALIA!

Reisen mit dem Alpenverein beginnen meistens im Morgengrauen. Wir haben uns dagegen für eine entspannte Anfahrt deutlich nach Sonnenaufgang entschieden und dafür, die erste Nacht noch nicht in den Bergen, sondern in Bozen zu verbringen.

In Deutschland ist seit zwei Wochen Fußball-EM und die internationalen Medien haben bereits mitbekommen, dass es bei der Deutschen Bahn gar nicht so geil läuft mit der Pünktlichkeit. Deshalb sind wir darauf eingestellt, womöglich etwas improvisieren zu müssen. Wir beginnen direkt am Mainzer Hauptbahnhof damit und nehmen einen Zug zum Flughafen statt nach Mannheim, um einen früheren ICE Richtung Stuttgart und von dort weiter nach München zu erwischen. Das Rennen gegen die Uhr verlieren wir zwar trotzdem, aber nicht den Anschluss nach Bozen.

Als wir um kurz nach halb zwei und damit genau zur geplanten Abfahrtszeit von RJ 87 in den Münchner Hauptbahnhof einrollen, informiert die Zugbegleitung darüber, dass der Zug Richtung Bologna auf uns warten würde. Tatsächlich wird er selbst gerade erst bereitgestellt, als wir zum Gleis hasten. Wir können uns locker machen.

Alles so schön neu hier

Sehr angetan sind wir von den nagelneuen Wagen, in denen die ÖBB seit diesem Jahr die Reisenden über den Brenner fährt. Moderne Sitze, Steckdosen, WLAN – kein Vergleich mit den alten Eurocity-Zügen.

Mit 15 Minuten Verspätung erreichen wir gegen 17:45 Uhr Bozen. Der Himmel ist bedeckt, es ist aber lange nicht so schwül wie bei unseren letzten Ankünften hier. Für die erste Nacht haben wir ein kleines Apartment mitten in der Stadt gebucht, keine zehn Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt. Das Zimmer ist direkt unter dem Dach und im Treppenhaus staut sich ganz schön die Wärme, aber die Klimaanlage funktioniert perfekt.

Essen oder Fußball?

In einem Supermarkt decken wir uns mit Proviant ein und machen uns dann auf die Suche nach einem Tisch fürs Abendessen. Ich hatte schon das nur zwei Ecken entfernte Batzenhäusl ins Auge gefasst, eine Brauerei mit Gasthaus und Biergarten. Der ist bis auf den letzten Platz gefüllt, denn auf einer Leinwand läuft hier das EM-Spiel Schweiz gegen Italien. Das müssen wir nicht unbedingt sehen, wir sind zum Essen gekommen.