4. Okt 2021

AUSSICHTSLOGE MONTE STEVIA

(10 km / ↑630 m ↓ 1.180 m)

Eine fantastische Wanderung im Naturpark Puez-Geisler: Schlern, Langkofel, Sella, Cirspitzen, Puezgruppe, Geislerspitzen, Seceda - im 360-Grad-Panorama, das der Monte Stevia bietet, scheinen die Superstars der Dolomitengipfel fast zum Greifen nahe. Glück mit dem Wetter gehört dazu.

Genau ein Jahr und eine Woche nach unserer Wanderung auf die Seceda lassen wir uns wieder mit der Seilbahn von St. Christina zum Col Raiser bringen. Diesmal liegt hier oben kein Schnee, aber der Himmel ist stark bewölkt, immer mal wieder verhüllt es die das Almgebiet im Halbkreis umstehenden Gipfel. Auch der Langkofel gegenüber ist wie in Watte gepackt. Immerhin: der Monte Stevia, dessen Nordostwände fast senkrecht abbrechen, ist noch unterhalb der Wolkendecke. Nach einem kurzen Spaziergang von der Bergstation durch den Zirbenwald erreichen wir die Regensburger Hütte, wo uns zwei neugierige Haflinger begrüßen. Soweit kennen wir den Weg schon aus dem letzten Jahr.

Auf steilem Steig zur Pizza-Scharte

Wir folgen dem breiten Schotterweg Nr. 3 um ein paar Kurven bis links ein schmaler Wurzelpfad Richtung Stevia abzweigt. Die Bäume lassen wir bald hinter aus, immer steiler geht es bergan über Gras- und Schutthänge und dann auf einem raffiniert angelegten Steig durch eine Rinne rauf zur markanten Felsnadel "La Pizza". Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass hier so ein toll ausgebauter Weg hochgeht. Es ist 12 Uhr und über dem hinter der Scharte sich ausbreitenden Plateau hängen tief die Wolken. Aber nicht mehr lange!

Wir halten uns rechts und suchen uns dann eine Spur, die Richtung "Gipfel" führt. So eine richtige Bergspitze hat der Stevia nicht, auch kein Kreuz. Wenn man an der höchsten Stelle der Abbruchkante steht, ist 2.552 Meter über Meer der Gipfel erreicht. Dummerweise suchen die hier oben weidenden Schafe für ihr Geschäft die Plätze mit der schönsten Aussicht, man muss also ein bisschen aufpassen, wo man hintritt. An ein Picknick ist nicht zu denken. Aber just, wo wir am Abgrund ankommen, reißen die Wolken auf und geben ein sagenhaftes Panorama frei. Wir können uns kaum sattsehen.

Als wir querfeldein Richtung Wanderweg gehen, landen wir auf einmal mitten in der Schafherde. Conny schließt direkt Freundschaft mit einem besonders zutraulichen Wollträger. Die Stevia-Hütte hat dann leider schon die Saison beendet. Zu gerne hätten wir die Aussicht über die Cirspitzen zur Sella bei einem Bier genossen. Was für eine grandiose Lage!

Der Pfad führt entlang steiler Felswände durch eine Schlucht. An einer Gabelung halten wir uns rechts und kommen über einen kurzen Gegenanstieg zur St. Sylvester-Scharte. Von der haben wir nun wieder die Almen von Col Raiser unter uns. Wieder führt ein gut versicherter Steig durch eine Rinne, dann läuft es sich bequem aus über Wiesen und durch lichten Wald. Um 14:30 Uhr erreichen wir die Juac Hütte. Jetzt haben wir uns eine Jause mehr als verdient!

Der Abstieg ist ein Kinderspiel

Während wir die genießen, verschwinden die letzten Sonnenstrahlen. Der Himmel hat sich wieder zugezogen. Wir sind sehr dankbar, dass sich das Fenster mit dem schönen Wetter genau öffnete, als wir oben auf dem Berg waren. Der weitere Abstieg hat nun eh keine Höhepunkte mehr zu bieten, er folgt auf breitem, aber steilem Weg der Skiabfahrt zur Talstation der Seilbahn, wo diese herrliche Tour endet.

Nützliche Links

outdooractive.com - Details und Karten zur Wanderung

valgardena-groeden.com - Tourismuswebsite der Ferienregion Val Gardena / Grödner Tal

suedtirolerland.it - die verschiedenen Regionen der südtiroler Dolomiten im Überblick

Südtirol Mobil - Fahrplansuche für Bus und Bahn