2011 GCRA 15
Kolob Canyons

Fr, Oct 7, 2011

NARROWS! NARROWS? NARROWS!

Den Vormittag opfern wir einer Schnapsidee: Irgendwie gehen uns die Zion Narrows nicht aus dem Kopf. Die Sonne scheint, die Flutwelle nach dem Regen ist am Abschwillen - was spricht dagegen, es heute mit der Wanderung zu probieren? Nun: Vielleicht die zehn Grad Außentemperatur? Das 13 Grad kalte Wasser? Der Pegel, der immernoch höher ist als vor drei Tagen, als mir der Virgin River bis zur Brust ging? Grau ist alle Theorie - wir fahren noch einmal in den Nationalpark. 


Virgin River
Virgin River
Virgin River

Der Fluss sieht auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus. Das schlammigbraun geht langsam in grau über. Allerdings sieht man kaum den Grund. Dafür sehen wir, dass fast alle anderen Parkbesucher dicke Jacken, ja einige sogar Handschuhe tragen. Und als uns am Riverwalk der kühle Windhauch aus dem Canyon frösteln lässt, geben wir endgültig auf. Es soll diesmal einfach nicht sein mit dieser Tour. Aber man kann nicht sagen, dass wir es nicht probiert hätten!


Kanarra Creek statt Zion Narrows


Was nun? Wir haben noch eine Alternative auf dem Zettel: Ebenfalls eine Flusswanderung, ebenfalls in einem engen Canyon - den Kanarra Creek. Wie kommt man hin? Einfach die Interstate 15 Richtung Cedar City an der Ausfahrt Kanarraville verlassen. In dem kleinen Ort ist ein Parkplatz am Trailhead "Kanarra Falls" ausgeschildert. Den scheint die Gemeinde ziemlich neu angelegt zu haben und verlangt 10 Dollar dafür. Andernfalls drohen gleich mehrere Schilder mit dem Abschlepp-Dienst. Wir wollen uns mal nicht lumpen lassen und hinterlegen das Geld. Mit diesen Dorfbewohnern weiß man ja nie...


Zunächst geht es auf einer gesperrten Dirt Road an Wassertanks vorbei, dann ist bereits das erste Mal der Kanarra Creek zu queren. Das geht nicht ohne nasse Füße. Ist aber auch egal, denn in den nächsten Stunden werden wir noch unzählige Male ins eiskalte Wasser steigen.


Der Trail wird bald schmaler und folgt einfach dem Bach. Verlaufen kann man sich hier nicht, auch wenn der Pfad manchmal nur schwer zu erkennen ist. Im Zweifel muss man eben mal die Seite wechseln. Nach etwa einer halben Meile kommen wir in die Narrows, hoch aufragende Sandsteinwände, die nicht mehr als drei, vier Meter auseinander stehen und durch die der Kanarra Creek fließt. Der ist ab jetzt der Weg. Wir sind schwer beeindruckt von diesem Ort!


Eine Wasseramsel begrüßt uns im Canyon


An einem wunderschönen Wasserfall helfen uns an einen Baumstamm geschlagene Holztritte weiter. Dahinter wird das Tal wieder breiter - aber nicht minder spektakulär. So einen tollen Canyon hätten wir hier nicht erwartet. Glasklares Wasser, rote Felsen, rauschende Wasserfälle, wundersam geformte Auswaschungen, kein Mensch weit und breit - der Kanarra Creek bietet alles, was der Canyonfan begehrt. Eine Wasseramsel schaut uns interessiert beim Überklettern der Hindernisse zu.


Schließlich kommen wir an die nächste Engstelle. Hier geht das Wasser bis übers Knie, dazu sind die Felsen sehr rutschig. Conny schafft es noch über die erste knifflige Passage, kurz darauf folgt allerdings ein weiterer, größerer Wasserfall, den man früher wohl mit Hilfe eines Baumstamms und eines Seils durchsteigen konnte. Beides ist allerdings verschwunden, also ist für uns hier Ende.


Der Rückweg ist dann überraschend schnell absolviert. Auf dem Weg canyonaufwärts haben wir wohl sehr viel Zeit mit Staunen und Fotografieren verbracht. Nun sind wir nach etwa 45 Minuten zurück am Auto und wechseln in trockene Schuhe. Insgesamt haben wir drei Stunden am und im Kanarra Creek verbracht. Es hat sich gelohnt.


Die Kolob Canyons nehmen wir auch noch mit


Richtung St George kommen wir nun nur eine Interstate-Ausfahrt weiter an den Kolob Canyons vorbei, dem nördlichen und wenig besuchten Teil des Zion Nationalparks. Den geben wir uns jetzt auch noch. Die Felswände sind hier nicht minder beeindruckend wie im Zion Canyon und leuchten schön rot in der Nachmittagssonne. Nice one!


Endlich mal wieder Red Lobster!


Auf der I-15 darf man immerhin 75 Meilen schnell fahren. Also sind wir ruckzuck wieder in St. George. Wir machen uns kurz im Hotel frisch, stocken im Albertson Supermarkt gegenüber unsere Vorräte auf, statten dem örtlichen Barnes & Noble Buchladen einen Besuch ab (Conny muss mich hier fast gewaltsam rausholen...) und lassen uns im Red Lobster auf die Warteliste setzen. Bis ein Tisch frei wird, vertreiben wir uns die Zeit im Halloween-Kostümladen nebenan. Wenn wir irgendwas für Fastnacht übrig hätten, würden wir uns hier eindecken.


Im Red Lobster könnte ich als großer Seafood-Fan ja direkt ALLES bestellen - beschränke mich heute Abend aber auf eine Clam Chowder, gegrillten Hummer, Jakobsmuscheln und Shrimps. What a feast! Wie konnten wir Red Lobster nur so lange auslassen? Das letzte Mal waren wir vor ungefähr 15 Jahren in einer Filiale.


Wo es wettermäßig nun wieder bergauf geht, beschließen wir, noch einen Wandertag in der Gegend einzulegen und verlängern um eine Nacht in St. George. Las Vegas läuft ja nicht weg.


Gefahren: 157 Meilen / 253 Kilometer

Hotel: Lexington Hotel & Conference Center, St. George -  USD 99 via Priceline


Nützliche Links:

Visit Utah - Tipps und Informationen für Reisen nach Utah

Visit The USA Utah - The official travel site of the USA

Visit St. George Utah - alles, was man über die Gegend um St. George wissen muss

Joe's Guide - DIE Website für Wanderungen im und um Zion

USA Hiking Database - Fritz Zehers irre Sammlung von Wanderungen ist ein Quell der Inspiration

TripAdvisor - das Utah Travel Forum beantwortet alle Fragen