2011 GCRA 14
Wolken über Zion

Do, Oct 6, 2011

HELLO DINOSAURS!

Tief hängen die Wolken zwischen den Bergen im Zion Canyon. Immerhin blitzt ab und zu mal blauer Himmel dazwischen hervor, es ist also nicht grau in grau wie gestern. Dafür bitterkalt. Zeit, Richtung Süden zu ziehen, wenn auch nur ein kleines Stückchen. St. George ist die nächste Station unserer Reise.


Um 9:30 Uhr checken wir aus dem Desert Pearl Inn aus. Wir haben schon viele Hotels kennengelernt - das hier war auf jeden Fall eines der schönsten. Absolut zu empfehlen! Frühstück gibt es wieder im Café Soleil. Hier ist ganz schön was los. Anscheinend hat es bei dem Wetter niemand eilig, in den Park zu kommen.


Eine Flutwelle ist durch das Tal gerauscht


Am Visitor Center staunen wir nicht schlecht über den Virgin River: Plätscherte der gestern noch klar und grünblau durch sein Bett, hat er sich nach dem Regen in eine reißende braune Brühe verwandelt. Statt 1.700 Liter, wie die letzten Tage, bewegt der Fluss heute 13.875 Liter Wasser pro Sekunde! Letzte Nacht muss eine Flutwelle von eineinhalb Metern durchgerauscht sein. Genauso schnell, wie der Pegel gestiegen ist, fällt er allerdings wieder. Die Narrows, die heute gesperrt sind, sollten laut Rangerin morgen wieder begehbar sein. Auf der Website der US Geological Survey kann man den Verlauf der Flut in Echtzeit verfolgen. Dort sieht man auch, dass der Wasserstand des Virgin River eh ungewöhnlich hoch ist für diese Jahreszeit.


Zum Abschluss unseres Aufenthalts im Zion National Park, schauen wir uns noch den Film im Human History Museum an. Sollte man eigentlich zur Einstimmung auf den Park tun, aber dann hätten wir den vor neun Jahren sehen müssen. Besser spät als nie. Und wenn die Amerikaner zwei Sachen gut machen, dann sind es Museen und Filme. Kann man sich also jederzeit anschauen.


Wir erstehen noch einige Souvenirs, dann machen wir uns auf Richtung Süden. Bis St. George ist es nur ein Katzensprung. Dort scheint die Sonne. Hinter fast allen Bergen ringsum sieht es allerdings nach Weltuntergang aus, die Gipfel sind schneebedeckt. Die Route 14, die nördlich vom Zion zum Cedar Breaks National Monument führt, ist sogar gesperrt. Dort hat ein Erdrutsch die Straße verschüttet.


Spuren im Sandstein


An St. George sind vor allem zwei Dinge bemerkenswert: In den 1950ern ging hier der Fallout der Atombombentests in der Wüste von Nevada nieder, entsprechend stellte man bis in die 80er Jahre erhöhte Krebsraten fest. Und im Jahr 2000 fand der Optiker Dr. Sheldon Johnson bei Erdarbeiten auf seinem Grundstück dreidimensionale Dinosaurier-Spuren, die ersten von tausenden, die man seitdem in der Gegend entdeckt hat.


Dr. Johnson stellte netterweise ein Museum auf seinen Grund und Boden, das nicht nur einige der im Sandstein verewigten Abdrücke überdacht, sondern auch als Labor für die Konservierung neuer Fundstücke dient. Paläontologen aus der ganzen Welt kommen hierher und für Dino-Fans ist die Dinosaur Discovery Site in St. George ein absolutes Muss! Wir verbringen hier etwa eine Stunde, die sechs Dollar Eintritt sind gut investiertes Geld.


Die Stadt ist so gut wie ausgebucht


Jetzt ist es kurz vor 14 Uhr, da könnten wir mal im Hotel fragen, ob wir schon einchecken können. Geht. Wir beziehen ein schönes, geräumiges Zimmer mit zwei Queen-Size-Betten im ehemaligen Holiday Inn. Das hatte ich vorgestern via Priceline gebucht. Ohne Gebot, einfach so. Billiger war eh nichts Gescheites verfügbar. Das Holiday Inn Express zum Beispiel wollte ernsthaft 260 Dollar für ein Zimmer. St. George ist so gut wie ausgebucht, denn hier finden diese Woche die World Senior Games statt, so etwas wie eine Senioren-Olympiade. Kannte ich noch nicht. Aber nicht umsonst sagt man ja, dass reisen bildet.


Unser Hoteltimmer
Zion Outlets
Dinner at Outback
Dinner at Outback
Dinner at Outback

Dinner im Outback


Nach dem Shopping knurrt der Magen. Praktischerweise befindet sich das Outback Steakhouse direkt an der Mall. Zum ersten Mal überhaupt probieren wir eine blooming onion als Vorspeise. Die bekommen wir umsonst, denn im Restaurant Guide in unserem Hotelzimmer haben wir einen entsprechenden Gutschein gefunden. Für umme muss man sich auch nicht ärgern, dass man den "Appetizer" nicht ganz aufisst. Schließlich brauchen wir auch noch Platz für Steak und Ribs. Die sind wie immer vorzüglich. Wir sind von dieser Kette wirklich noch nie enttäuscht worden.



Auf dem Heimweg gibt es nochmal einen kurzen Schauer, nämlich in dem Moment, in dem ich aus dem Starbucks zum Auto laufe. Das schlimmste Unwetter sollte aber so langsam durch sein.


Gefahren: 54 Meilen / 87 Kilometer

Hotel: Lexington Hotel & Conference Center, St. George -  USD 99 via Priceline


Nützliche Links:

Visit Utah - Tipps und Informationen für Reisen nach Utah

Visit The USA Utah - The official travel site of the USA

Visit St. George Utah - alles, was man über die Gegend um St. George wissen muss

Joe's Guide - DIE Website für Wanderungen im und um Zion

USA Hiking Database - Fritz Zehers irre Sammlung von Wanderungen ist ein Quell der Inspiration

TripAdvisor - das Utah Travel Forum beantwortet alle Fragen