2011 GCRA 13
Auf dem Weg zum Hidden Canyon

Mi, Oct 5, 2011

WET'N'DIRTY

Mist, das mit den Zion Narrows wird heute nichts. Auch die Wanderung zur Subway lassen wir sein. Kurz nach dem Aufstehen verschwinden nämlich die letzten blauen Flecken am Himmel. Ohne Chance auf Sonne haben wir keinen Bock darauf, durch Flüsse zu waten. Da sind wir eigen. Müssen wir halt irgendwann noch einmal in den Zion reisen. Ganz vom Wandern wollen wir uns aber vom grauen Himmel nicht abhalten lassen.


Es gibt durchaus Trails im Park, die wir noch nicht unter die Sohle genommen haben. Zum Beispiel den Hidden Canyon. Erstmal stärken wir uns aber mit einem üppigen Breakfast Bagel im Café Soleil kurz vor dem Eingang in den Nationalpark – sehr lecker.


Dann ab in den Shuttlebus und zum Weeping Rock gefahren. Der erste Teil des Trails zum Hidden Canyon ist identisch mit dem Aufstieg zum Observation Point, den wir vor fünf Jahren erklommen haben. Trail builder sind hier mit Ausbesserungsarbeiten beschäftigt - ein Knochenjob. Nach einigen Serpentinen zweigt der Weg rechts ab und bald erreichen wir einen ausgesetzten Slickrock-Trail, der direkt am Abgrund entlangführt. Zur Sicherheit sind hier Eisenketten an der Wand angebracht. Nach einer Meile ist der Anfang des Canyons erreicht.


Spaßige Kraxelei in einer versteckten Klamm


Der Hidden Canyon übertrifft dann all unsere Erwartungen. Vor allem Conny ist voll in ihrem Element, gibt es doch allerlei Felsen und Baumstämme zu erklettern, und sie findet selbst dort noch einen Durchgang, wo es auf den ersten (oder auch zweiten) Blick nicht weitergeht. Vom einsetzenden Nieselregen lassen wir uns nicht aufhalten und durchklettern den Canyon fast bis zum Ende. An einem großen Felssturz ist endgültig Schluss, hier werden die Wände aber auch schon wieder niedriger.


Auf dem Weg zurück downcanyon sind die Hindernisse nun richtig nass und rutschig und wir sauen uns entsprechend ein. Aber Spaß macht die Kraxelei! Die Wanderung hat sich gelohnt.


Im Regen zu den Emerald Pools


Wo wir uns jetzt so schön warmgelaufen haben, nehmen wir noch den Kayenta Trail in Angriff. Der führt von The Grotto zu den Emerald Pools und man hat einen herrlichen Blick über das Tal. Unten am Virgin River äsen zwei Rehe, was für ein Idyll. Wäre da nicht der immer stärker werdende Regen.


Es gießt in Strömen als wir zum Upper Emerald Pool aufsteigen. Die Farbe des Teichs hat denn auch so gar nichts von „emerald", eher suppig braun. Weiter zu den Lower Pools, wo zwei Wasserfälle über eine Klippe stürzen. Mittlerweile kann man Regen und Wasserfälle aber eh nicht mehr unterscheiden. Klitschnass erreichen wir die Zion Lodge, das einzige Hotel im Park, wo wir uns in den Bus Richtung Besucherzentrum quetschen. Wir machen den Fehler, dort hineinzugehen. Als wir wieder rauskommen, kommt es uns umso kälter vor. Der Atem dampft.


Gegen 16:30 Uhr sind wir zurück im Hotel und stopfen die durchweichten Klamotten direkt in die Waschmaschine. Ich komme dann auf die Idee, in den dampfenden Whirlpool zu steigen. Herrlich! Ich bleibe im Blubberwasser bis meine Haut schrumpelt.


Das beste Steak in Springdale


Als die Wäsche trocken ist, fahren wir ans andere Ende von Springdale zur Majestic View Lodge. Hier wollen wir das Steakhouse ausprobieren, müssen uns aber 30 Minuten gedulden, ehe wir einen Tisch bekommen. Nicht weil es so voll wäre, sondern offenbar weil nicht genügend Kellner Dienst haben. Immerhin kann man sich die Wartezeit mit allerlei ausgestopften Tieren vertreiben. Von Biber bis Braunbär ist in dem Hotel die halbe Tierwelt Nordamerikas ausgestellt. Auf was für Ideen die Leute kommen...


Das Warten auf den Tisch lohnt sich allerdings: Unsere Steaks sind hervorragend, ebenso das Bier aus der Micro Brewery, die ebenfalls zum Hotel gehört. Wenn ich groß bin, will ich auch eine Brauerei und ausgestopfte Tiere haben!


Mit einem Brownie und Vanille-Eis füllen wir die letzten freien Stellen im Magen und rollen pappsatt zurück in unser Hotel. Es schüttet weiterhin. Und für morgen ist keine Besserung in Sicht – in den höheren Lagen wird sogar Schnee erwartet. Damit können wir uns den Schlenker über das Cedar Breaks National Monument abschminken. Dürfte sehr ungemütlich werden da oben in über 3.000 Metern Höhe. Stattdessen werden wir direkt nach St. George fahren. Hier gibt es immerhin ein Dinosaurier-Museum und 'ne Outlet-Mall, wo wir uns bei schlechtem Wetter die Zeit vertreiben können. War gar nicht so einfach, dort noch ein bezahlbares Hotelzimmer zu bekommen. Das Lexington wird uns nun die nächsten beiden Nächte beherbergen.


Gefahren: 4 Meilen / 6 Kilometer

Hotel: Desert Pearl Inn, Springdale - USD 148


Nützliche Links:

Visit Utah - Tipps und Informationen für Reisen nach Utah

Visit The USA Utah - The official travel site of the USA

Joe's Guide - DIE Website für Wanderungen im und um Zion

USA Hiking Database - Fritz Zehers irre Sammlung von Wanderungen ist ein Quell der Inspiration

TripAdvisor - das Utah Travel Forum beantwortet alle Fragen