2011 GCRA 03
Verstreut zwischen roten Felsen liegt Sedona

So, Sep 25, 2011

HIKING SEDONA

Sedona ist uns vom letzten Besuch als wunderschöner, aber auch ziemlich von Touristen überlaufener Ort in Erinnerung geblieben. Also versuchen wir heute, wandernd den Massen aus dem Weg zu gehen. In aller Frühe geht es in den Oak Creek Canyon.


Erst einmal schlage ich dem Jetlag ein Schnippchen. Um 3 Uhr nachts tue ich so, als sei ich bereits wach, gehe eine Stunde später wieder ins Bett und schlafe bis 6:15 Uhr. Eat this, sucker! Conny schläft sogar gleich elf Stunden durch. Kurz nach sieben sichern wir uns den letzten freien Tisch im Frühstücksraum. Gar nicht schlecht die Auswahl im Residence Inn: Bagel, Toast, Cereal, Müsli, Joghurt, Obst, Rührei, Pfannkuchen, Bratkartoffeln, frische Waffeln - die allerdings nach nichts schmecken, was wiederum der Grund dafür sein könnte, dass sich die meisten amerikanischen Gäste hier noch Sahne, Puderzucker und Schokosoße drüberkippen, denn dann schmecken die Pfannkuchen nach Sahne, Puderzucker und Schokosoße.


Eine der schönsten Straßen im Südwesten


Bestens gestärkt machen wir uns auf Richtung Sedona. Die Route 89A führt als Scenic Byway durch die grandiose Landschaft des Oak Creek Canyon, sicher eine der schönsten Straßen im Südwesten. Um 9 Uhr bezahlen wir neun Dollar am Parkplatz zur West Fork des Oak Creek, dem mit Abstand populärsten Wanderweg in dieser Gegend. Die sonntags zu unternehmen, ist eigentlich keine gute Idee. Vor fünf Jahren waren wir damit schon am überfüllten Parkplatz gescheitert. Heute sind wir früh genug dran. Sehr nervig ist allerdings das Grüppchen College-Studenten, das rücksichtslos lärmend durch den Canyon zieht. Wir geben ihnen erst einmal eine gute Weile Vorsprung. Merken: Wandern, wenn die Kids in den Kursen hocken!


Ansonsten ist der Trail aber gar nicht so voll wie befürchtet. Nach einer knappen Stunde fällt uns auf, dass wir in weitgehender Einsamkeit den Bach entlanggehen. Die Wanderung an sich ist absolut fantastisch! Steil ragen die Wände aus rotem und gelbem Gestein rechts und links des Oak Creek auf, immer wieder ist der Bach zu queren - was dank großer Kieselsteine kein Problem ist - und der sandige Weg ist sehr angenehm zu laufen. Eichhörnchen, Spechte und sogar Rehe gibt es zu beobachten. Nicht schlecht.


A propos Fauna: Conny hat gegoogelt, welches Tier wir außer einer Tarantel gestern noch an der Tonto Natural Bridge gesehen hatten - es war ein Nasenbär! Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich, was in Arizona so alles kreucht und fleucht.


Nach zwei Stunden haben wir das Gefühl, nun weit genug in den Canyon hineingewandert zu sein. An einem zweiten auffälligen drahtgesicherten Steinhaufen vorbei verlässt der Weg das unmittelbare Ufer des Bachs, die Felswände sind nicht mehr so hoch und eng und die Luft wird merklich wärmer. Also retour. Nun kommen uns naturgemäß einige Leute entgegen, zurück am Parkplatz stellen wir aber fest, dass der noch nicht ganz gefüllt ist. Der Andrang hält sich heute also tatsächlich in Grenzen.


Weiter nach Sedona


Das Städtchen gefällt uns auf Anhieb wieder genauso gut wie beim ersten Besuch. In Umfragen nach den schönsten Orten der USA landet Sedona immer wieder ganz vorne. Ein bisschen Kitsch muss man aber vertragen.

Da der Magen knurrt, genehmigen wir uns erstmal ein Lunch im Red Planet Diner, den wir zufällig aus dem Navi picken. Keine schlechte Wahl. Anschließend noch ein Cappuccino im Pink Java Café mit herrlichem Blick auf die Red Rocks rund um Sedona - dann sind wir bereit, noch eine kleine Wanderung anzugehen.


Traumhafte Aussichten


Wir nehmen uns den Airport Loop Trail vor, der, wie der Name vermuten lässt, einmal um den kleinen Flughafen von Sedona führt. Der liegt auf einem Hochplateau, der Trail umrundet eben dieses. Dabei bieten sich traumhafte Blicke auf die Stadt und die roten Felsen drumherum. Eine empfehlenswerte Tour, vor allem am späten Nachmittag, wenn die tief stehende Sonne die Berge richtiggehend zum Glühen bringt. Eine gute Stunde sollte man sich dafür Zeit nehmen. Der Trailhead ist direkt an der Airport Road.


Nach der Wanderung genießen wir noch ein bisschen die Aussicht von einer Mesa in der Nähe des Parkplatzes. Schließlich machen wir uns auf den Heimweg nach Flagstaff, wieder durch den Oak Creek Canyon, über dem jetzt eine wunderschöne Abendstimmung liegt. Ein Besuch des Pools beschließt diesen perfekten Urlaubstag. Morgen geht es dann an den Grand Canyon.


Gefahren: 80 Meilen / 129 Kilometer

Hotel: Residence Inn by Marriott, Flagstaff - 100 USD via Priceline


Nützliche Links:

Visit Sedona - Website des örtlichen Tourismusbüros

Hiking in Sedona - welcher Trail darf's sein?

Hikelust - tolle Seite mit Tipps (nicht nur) zum Wandern in Sedona

Visit Arizona - alles über das Reisen im Grand Canyon State

Visit The USA Arizona - offizielle deutschsprachige Tourismuswebsite der USA

USA Hiking Database - Fritz Zehers irre Sammlung von Wanderungen ist ein Quell der Inspiration

TripAdvisor - das Arizona Travel Forum beantwortet alle Fragen