So, 7. Juni 2015
Nach dem Rheinsteig führt die zweite Wanderung des Wochenendes auf die höchste Erhebung links des Mittelrheins, den Franzosenkopf. Das Tempo zieht dabei noch mal deutlich an.
Nach einer erholsamen Nacht versammeln sich fast alle pünktlich um halb acht zum Frühstück. Eine Stunde später herrscht fast schon Ungeduld - die Gruppe ist heiß darauf, wieder auf die Piste zu kommen. In diesem Fall auf die Wege, die kreuz und quer durch den Binger Wald führen. Das Wetter ist optimal: Die Schwüle der letzten Tag ist frischer Luft gewichen, der Himmel strahlendblau.
Der Wanderführer hat Marathonerfahrung
Im Anstieg zum Franzosenkopf, den höchsten Punkt der heutigen Wanderung, verlassen wir irgendwann die markierten Wege und stapfen mitten durch den Wald, respektive wohl einen alten Hohlweg. Das Tempo ist irre hoch. Zeitweise machen wir sogar Manfred die Führung streitig - was der natürlich nicht lange auf sich sitzen lässt. Gestern Abend hatte er uns noch von seiner Marathon-Vergangenheit erzählt. Anfang der 80er Jahre gehörte der erfahrene Bergwanderer zu einer Gruppe extrem guter Mainzer Läufer, die sich am Wochenende schon mal traf, um gleich zwei Mal über die 42-Kilometer-Distanz zu gehen. Bei Spitzenzeiten um die 2:45 versteht sich. Da saßen wir mit offenen Mündern und staunten.
Auf dem Franzosenkopf, immerhin 617 Meter hoch, legen wir fürs zweite Frühstück eine Pause ein. Ich bin das von unseren Touren ja gar nicht gewohnt, dass man sich unterwegs großartig niederlässt, um zu essen und zu ruhen. Ich bleibe am liebsten so lange es geht auf den Beinen. Auch als wir ein paar Kilometer weiter oberhalb des Morgenbachtals an einem Picknickplatz Rast machen, stehe ich bald wieder von der Bank auf, damit die Muskeln nicht auf die Idee kommen, jetzt abschalten zu können. So langsam merke ich doch, dass wir ganz ordentlich Strecke gemacht haben.
Auf dem Rheinburgenweg zu Kaffee und Kuchen
Zurück in Richtung Niederheimbach folgen wir dann dem Rheinburgenweg, von dem aus sich noch einige schöne Ausblicke über den Fluss und bis weit in den Taunus bieten, etwa vom Turm am Siebenburgenblick. Die meisten der sieben Gemäuer lassen sich allerdings bestenfalls erahnen. Immerhin: Burg Sooneck liegt uns direkt zu Füßen. Schließlich passieren wir auch wieder die Heimburg und sind zurück am Ausgangspunkt. Erneut haben wir 20 Kilometer und über 600 Höhenmeter absolviert. Puh!
Im Gästehaus gibt es noch einmal Kaffee und Kuchen, dann verabschieden wir uns voneinander. Die meisten aus der Gruppe werden wir erst Ende Juli zur Abfahrt nach Oberstdorf wieder sehen - worauf wir alle schon voller Vorfreude sind!