11. Mar 2020
Mittwochvormittag ist die Welt schon eine andere. Die Grenze nach Italien ist dicht, der Bahnverkehr eingestellt. Wären wir am Wochenende nach Venedig geflogen, wir hätten heute nicht mit dem Zug von Verona nach Österreich weiterreisen können. So aber sind wir schon im Land und erreichen ohne Probleme unser nächstes Ziel - Seefeld in Tirol.
Um kurz vor 11 Uhr steigen wir am Hauptbahnhof Salzburg in einen fast menschenleeren Railjet Richtung Bregenz. Zwei Stunden später blicken wir auf Bergisel und Nordkette in schönstem Sonnenschein. Rings um Innsbruck schneebedeckte Berge, darüber ein tiefblauer Himmel - wie kann einem da nicht das Herz aufgehen?
Wir genießen die uns schon von einer Reise im letzten September bekannte Fahrt auf der aussichtsreichen Strecke der Mittenwaldbahn. Angesichts der frühlingshaften Temperaturen unten im Inntal können wir kaum glauben, wie viel Schnee noch auf dem Seefelder Plateau liegt.
Wir wohnen etwas außerhalb
Die kommenden drei Nächte habe ich uns im Krumers Alpin Resort & Spa einquartiert. Das liegt gleich neben der Station der Bergbahn Rosshütte und damit eine Viertelstunde Fußmarsch vom Bahnhof entfernt. Da haben wir beim letzten Mal in Seefeld zentraler gewohnt, das Hotel Princess Bergfrieden ist in Sichtweite der Gleise. Aber das wäre noch teurer gewesen. Die Preisunterschiede zwischen Sommer und Winter sind wirklich enorm in Tirol.
Dass unsere Unterkunft etwas außerhalb liegt, wissen wir allerdings nach dem ersten Abendessen in einem der Restaurants in der Ortsmitte zu schätzen. So ein kleiner Verdauungsspaziergang tut ja doch immer ganz gut.
Für den ersten Ausflug am Nachmittag drehen wir eine Runde um das Reither Moor und den Wildsee. Der ist noch bedeckt von Eis und Schnee, an seinen Zuflüssen regt sich aber schon der Frühling, freuen sich die Enten über einen eisfrei plätschernden Bach. Toll ist das Panorama aus Seefelder und Reither Spitze, an deren von der Sonne beschienenem Grat gut die Nördlinger Hütte auszumachen ist, zu der wir erst im September gewandert sind. Nach zwei Karwendel-Durchquerungen ist mir die Bergwelt um Seefeld sehr vertraut.