12. Mar 2020
Namensgebend für den Ort ist zwar nur der Wildsee, aber es gibt zahlreiche weitere Gewässer auf dem Plateau. Gleich drei Seen lassen sich auf einer herrlichen Winterwanderung miteinander verbinden.
Der Donnerstag bringt eine Fortsetzung des Traumwetters. Wir nehmen uns eine längere Tour vor, nämlich die 3-Seen-Runde. Die führt zunächst vom Olympiazentrum am Seekirchl, das barocke Wahrzeichen des Ortes, über tief verschneite Bergwiesen zum Möserer See, im Sommer ein beliebter Badeort, erwärmt der sich doch trotz seiner Lage in immerhin knapp 1.300 Metern Höhe auf bis zu 25 Grad. Er liegt aber auch den ganzen Tag in der Sonne.
Den Versuch, vom See einen als Wasserfallsteig beschilderten Trampelpfad hinunter zu kraxeln, brechen wir ab, nachdem es mich der Länge nach hingelegt hat. Ein paar Meter weiter führen bequeme Stufen an den Ortsrand von Mösern, das hoch über dem Inntal liegt. Den Ausblick hat schon Albrecht Dürer 1498 in einem seiner Selbstbildnisse verewigt.
Am Lottensee spui't die Musi'
Hier am Südrand des Plateaus liegt kaum noch Schnee. Das ändert sich, als wir uns der Lottenseehütte nähern. Um die Mittagszeit sind deren Bänke dicht von Wanderern und Langläufern besetzt. Bei 13 Grad und nach wie vor strahlendem Sonnenschein lässt es sich glatt im T-Shirt aushalten. So mancher Sonnenbrand ist schon erkennbar.
Wir gönnen uns eine Runde Getränke und sitzen dabei direkt neben einem Harfenspieler, der die Gäste mit seiner Musik unterhält. Fast schon zu kitschig das Ganze.
Der Lottensee entsteht übrigens nur nach schneereichen Wintern zwischen März und Mai. Spätestens mit Anbruch des Herbstes ist er verschwunden. Aber nun breitet sich ohnehin einfach nur eine große Schneefläche in der Senke aus. Die umrunden wir nach der Mittagspause und folgen einem spiegelglatt vereisten Waldweg. Gar nicht so einfach, hier die Balance zu wahren. Wir schaffen es aber unfallfrei bis zu einer Schranke, hinter der aus dem Fahr- wieder ein reiner Wanderweg wird, auf dem der Schnee etwas lockerer aufliegt.
Dritter im Bunde ist der Wildmoossee
Mit dem Wildmoossee führt uns die Wanderung an einem weiteren nur periodisch bestehendem Gewässer vorbei. Herrlich ist der Blick auf die Hohe Munde, die mit ihren 2.662 Metern das Seefelder Plateau wie ein Zuckerhut überragt.
An der Wildmoosalm herrscht Hochbetrieb. Die ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region und wird sogar per Linienbus bedient. Wir können den ärgsten Trubel rasch hinter uns lassen, indem wir auf einen schmalen Weg durch den Wald abbiegen. Der bringt uns an interessanten Schautafeln über Seefeld als Schauplatz der Olympischen Spiele vorbei zurück in den Ort.
Für die gut vier Stunden Laufen belohnen wir uns mit Eiskaffee und Kuchen auf der Terrasse des Kaltschmid direkt am Dorfplatz, ehe wir auch noch die letzten eineinhalb Kilometer zu unserem Hotel zurücklegen.