13.-14. Mar 2020
Mittlerweile hat die Coronakrise Tirol erreicht, haben sich einige Wintersportorte, insbesondere Ischgl, als Seuchenherde für Gäste aus halb Europa erwiesen. Die Skisaison wird vorzeitig beendet, nämlich schon am Sonntag. Bis Montag müssen alle Touristen abreisen, die Hotels schließen. Gut, dass wir eh schon morgen nach Hause fahren wollen!
Der Freitag hat reichlich Wolken und Wind im Gepäck, auch der eine oder andere Regentropfen fällt vom Himmel. Da zieht es uns nicht mehr nach draußen, sondern stattdessen an und in den herrlich warmen Swimming-Pool des Hotels. Relaxen ist angesagt.
Das letzte Abendessen des Urlaubs lassen wir uns in der Tiroler Weinstube schmecken. Wir ahnen noch nicht, dass es für sehr lange Zeit der letzte Restaurantbesuch überhaupt sein würde.
Während wir schon schlummern, verschärft sich die Lage abends weiter. Tirol wird vom Robert-Koch-Institut offiziell zur Risikoregion erklärt. Ganz Tirol! Wir sind in Seefeld zwar näher an Bayern als an Ischgl, aber damit steht fest, dass wir nach unserer Rückkehr zwei Wochen lang daheimbleiben müssen. Für mich keine große Sache, weil ich eh gut im Home Office arbeiten kann, ärgerlich für Conny.
Heimfahrt mit der Geisterbahn
Am Samstagvormittag treten wir mit einem nun doch etwas mulmigem Gefühl im Bauch die Heimreise über Garmisch-Partenkirchen und München an.
Bemerkenswert ruhig ist es in den Bahnhöfen geworden und auch in den Zügen sind nur noch wenige Fahrgäste unterwegs. Fast schon gespenstisch wenige. Das mit dem Abstandhalten bekommen wir jedenfalls ohne Probleme hin. Zwischen München und Mainz haben wir ein ganzes Erste-Klasse-Abteil für uns allein.
Dabei haben wir noch Glück im Unglück: Schon am nächsten Tag wird der Zugverkehr von Tirol nach Deutschland komplett eingestellt.
Wir schaffen es sicher nach Hause und überstehen auch die 14 Tage in weitgehender Selbstisolation ohne Covid-19-Symptome. Das Ende einer kurzen, aber denkwürdigen Reise.