2013 California Day 15
Shasta Lake

Do, May 16, 2013

RAINY DAY

Der Wetterbericht hat für heute den Durchzug einer Regenfront angekündigt - und nicht gelogen. Eigentlich hatte ich einen Besuch das Lassen Volcanic Nationalparks sowie einen Abstecher zu den McArthur-Burney Falls geplant, bei dem Wetter können wir aber beides vergessen. In den Bergen soll es richtig ungemütlich werden, die Fahrt da raus dürfte sich nicht lohnen. Da werden wir wohl einen Gammeltag einlegen, ist ja auch mal ganz erholsam.


Conny schläft so lange bis das Frühstücksbuffet abgeräumt wird, als wir in die Lobby kommen. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Denny's, entscheiden uns dann aber spontan für eine Filiale der Black Bear Diner. Dort waren wir noch nie, in irgendeinem Reisebericht habe ich aber mal gelesen, dass das Essen dort sehr gut und die Portionen üppig sein sollen. Die Kette kommt hier aus der Shasta-Region und es gibt sie nur im Westen. Checken wir die mal aus.


Was soll ich sagen? Wir haben ein neues Lieblings-Frühstücks-Restaurant! Nicht nur, dass im Black Bear Diner die riesigen Teller wirklich randvoll sind, es schmeckt auch alles hausgemacht und superlecker. Da war man schon so oft in Amerika und entdeckt doch immer wieder etwas Neues. We love!


Besuch eines Staudamms


Anschließend mal wieder Einkauf im Safeway, dann ist genug Zeit verstrichen, dass das Zimmermädchen bei uns hat aufräumen können. Wir checken nochmal die Wettervorhersage - sie hat sich nicht verändert. Ich würde mir ja wenigstens den Shasta Dam anschauen, wo wir schon hier sind. Staudämme sind nicht mein ganz großes Steckenpferd und Conny bemerkt zu recht, dass man, wenn man einen gesehen hat, alle gesehen hat. Schließlich haben wir uns schon einmal im Hoover Dam gelangweilt. Ich beschließe trotzdem rauszufahren und setze Conny an der Shopping Mall ab. Meine Güte, klingt das klischeehaft…


Der Staudamm ist denn auch mäßig spannend. Die Besichtigungstour habe ich gerade verpasst, die nächste startet erst in 90 Minuten. So lange werde ich mir hier die Zeit kaum vertreiben können. Weil ich einige Infotafeln im Visitor Center fotografiere, werde ich beim Rausgehen von der Security abgefangen und gefragt, von was ich denn da Fotos mache. Gut, einen Staudamm zu bewachen ist auch nur ein Job, aber was zum Teufel soll ich wohl... Okay, ich bleibe selbstverständlich freundlich und zeige dem Wachmann die Bilder im Display. Sind genehmigt. So ein Glück.


Was ich am Shasta Dam lerne: Dass es in Kalifornien letztes Jahr ein Drittel weniger geregnet hat als üblich. Nach feuchteren Wintern dürfte der See, anders als in diesem Frühjahr, wohl zu mehr als 80% gefüllt sein. Immerhin treffen hier im Shasta Lake gleich drei Flüsse aufeinander, die praktisch ganz Nordkalifornien entwässern. Der so geformte Sacramento River ist denn auch nicht nur der längste, sondern auch der mit Abstand wichtigste Fluss für die Wasserversorgung Kaliforniens. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung des Staates ist auf sein Wasser angewiesen, gar nicht zu reden von der Landwirtschaft. Der Fluss ist die Lebensader, der Shasta Dam eines der wichtigsten Bauwerke Kaliforniens.


Sundial Bridge, Redding
Sundial Bridge, Redding
Sundial Bridge, Redding

Besuch einer Brücke


Zurück in Redding geben die Wolken der Sonne ein paar Lücken frei, da fahre ich doch mal noch zur Sundial Bridge im schön angelegten Turtle Bay Park am Ufer des Sacramento. Die Schrägseilbrücke wurde von Santiago Calatrava designt, dessen Bauwerke ja so ziemlich um die ganze Welt verteilt sind, etwa das Olympiastadion von Athen oder die futuristischen Gebäude im Zentrum von Valencia. Die Brücke, die auch eine der größten Sonnenuhren der Welt ist, ist der ganze Stolz von Redding. Hat die Stadt auch nur schlappe 23 Millionen Dollar gekostet - womit Redding im Vergleich zu Valencia noch gut weggekommen ist. Die Kredite für die 100 Millionen Euro, die Calatrava den Spaniern in Rechnung stellte, darf mittlerweile die Zentralregierung in Madrid abstottern - Valencia ist pleite. Immerhin soll die Sundial Bridge Redding Millionen um Millionen Dollar an Einnahmen durch zusätzliche Touristen bringen. Na dann...


Nichtstun am Nachmittag


Ich stöbere ein bisschen im örtlichen Barnes & Noble, kaufe aber nichts (in Zeiten strenger Gewichtsgrenzen beim Fluggepäck muss man sich beim Bücherkauf zurückhalten) und bringe Conny noch einen Chai Tea Latte aus dem Starbucks mit. Den hat sie nach ihrer Mall-Tour vorhin nicht gefunden, befindet er sich doch IM Buchladen. 


Den Nachmittag verbummeln wir mit Fernsehen und Internet, also Nichtstun. Draußen geht der nächste Schauer nieder. Gut, dass wir drinnen sind.


Der Tag endet mal wieder bei Red Lobster, wo wir feststellen, dass uns das Essen in unseren Lieblings-Restaurants so langsam an den Ohren rauskommt. Ob's an der Größe der Portionen oder doch daran liegt, dass wir die einfach zu oft besuchen? Wir sind uns nicht sicher, werden aber weitere Studien zum Thema anstellen.


Sundial Bridge, Redding
Sacramento River, Redding
Red Lobster
Red Lobster

Gefahren: 44 Meilen / 71 Kilometer

Hotel: Red Lion Hotel Redding - 84 USD via Priceline


Nützliche Links:

Visit Redding - die Gegend ist ein Paradies für Biker und Hiker

Visit California - über Shasta Lake

Sacramento River - die Wikipedia-Seite enthält viel Wissenswertes