2013 California Day 3
Seelöwen in Moss Harbor

Sa, May 4, 2013

WALE? SIEHT JEMAND WALE?

Ein Schlag ins Wasser ist die Whale Watching Cruise vor Moss Harbor. Außer seekrank nix gewesen. Wir trösten uns mit einer Shopping-Tour und Steaks im Outback.


Das Nummer 1 Restaurant bei Tripadvisor in Monterey ist Loulou's Griddle in the Middle und weil das besonders zum Frühstück empfohlen wird, müssen wir es unbedingt ausprobieren. Loulou's besteht aus einer kleinen gelben Holzhütte auf dem Pier zwischen Jachthafen und Strand von Monterey, der Wharf 2. Man kann direkt auf der alten Landungsbrücke parken, bis 9 Uhr sogar kostenlos. Habe ich nicht geahnt und uns deshalb zwei Straßen weiter abgestellt.


Als wir um kurz nach halb acht einlaufen, sind bereits alle Plätze belegt. Dabei hat der Laden gerade erst aufgemacht. Ein größerer Tisch wird noch für eine angemeldete Gruppe freigehalten, die erscheint nicht, also ist der Platz in der Morgensonne uns. 


Monterey
Monterey
Monterey

Um es abzukürzen: Die hohen Erwartungen erfüllt Loulou's nicht. Ja, die Location ist toll und, ja, das Essen ist frisch zubereitet. Aber geschmacklich auch keine Offenbarung. Immerhin habe ich jetzt das erste Mal Tintenfisch zum Frühstück gehabt...


Moss Landing steckt im Nebel


Für 9:30 Uhr sind wir in Moss Landing gedatet, ein kleiner Hafen nördlich von Monterey. Hier legt das Boot zum Whale Watching ab. So eine Cruise könnte man natürlich auch direkt ab Monterey machen, mich sprach die Website von Sanctuary Cruises und dass die Meeresbiologin, der das kleine Unternehmen gehört, mit einem nicht ganz so großen Boot rausfährt, aber irgendwie mehr an.


Moss Landing
Moss Landing
Moss Landing

Das Parken in Moss Landing kostet ab vier Stunden 6,24 Dollar. Wir haben's nicht passend und runden auf 6,25 Dollar auf. Gruß an den Hafenmeister für diese originellen Preise. Mit insgesamt 20 Gästen geht's dann auf's Schiff und pünktlich um 10 Uhr schippern wir durch den Hafen, der seine besten Tage wohl hinter sich hat. Früher gab es mehrere Fischfabriken in Moss Landing, heute ist das Gaskraftwerk direkt neben der Marina das markanteste und von weitem sichtbare Gebäude. Idyll geht anders. Genau hier aber trifft der Monterey Canyon, einer der größten Tiefseegräben der Erde, auf die Küste, sollte also der ideale Ausgangsort zur Walbeobachtung sein.


An dieser Stelle sei erwähnt, dass Moss Landing in dickem Nebel steckt, es etwa 10°C hat und ich - als einziger auf dem Boot - kurze Hosen anhabe. Fleece- und Regenjacke lagen zum Glück noch im Auto, die trage ich nun ebenfalls. 


Zwei Stunden später bin ich durchgefroren, die Füße sind nass von den übers Decks schwappenden Wellen und Wale immer noch nicht in Sicht. Das Wetter ist wirklich garstig.


Ich will sterben!


Als wir endlich ein paar Buckelwale eingeholt haben, ziehen die mit großer Geschwindigkeit in eine Richtung, in die wir ihnen wegen des Wellengangs nicht folgen können. Und jetzt wird mir von dem ganzen Geschaukel auch noch schlecht. Ist mir neu, dass ich anfällig bin für Seekrankheit, denn vom Kajak bis zum Kreuzfahrtschiff bin ich schon mit so ziemlich jedem Wasserfahrzeug auf dem Meer unterwegs gewesen. Aber wahrscheinlich ist das Verhältnis Größe des Boots zu Höhe der Wellen heute besonders ungünstig. Diskret entledige ich mich des Frühstücks.


Ich kann jetzt verstehen, dass es Leute gibt, die nach einem Tag auf See einfach nur noch sterben wollen. Unsere Cruise endet gottlob nach gut vier Stunden und einer kleinen Runde durch den Hafen, wo sich massenhaft Otter, Robben und Seelöwen tummeln. Hätte man auch einfach mit einem Kajak hinpaddeln können. Für die entgangene Walbeobachtung bekommen wir einen sechs Monate gültigen Gutschein für eine weitere Cruise geschenkt. Ich schätze, ich habe die nächsten sechs Monate schon was vor. Aber danke.


Strahlender Sonnenschein im Landesinnern


Wieder festen Boden unter den Füßen geht's mir rasch besser und als wir eine halbe Stunde später in Gilroy an der riesigen Outlet Mall bei 25°C aus dem Auto steigen, tauen auch unsere Gliedmaßen wieder auf. Sonne - I love! Zielstrebig klappern wir unter anderem die Läden von Levi's, Adidas und Gap ab und setzen Haken auf unseren überschaubaren Einkaufszettel. So langsam knurrt der Magen und da ich weiß, dass es in Salinas ein Outback Steakhouse gibt, lassen wir uns da auf schnellstem Wege hin navigieren. 


Rib-Eye Steak

Beim Aussteigen fegt mir der Wind die Autotür aus der Hand - glücklicherweise sind amerikanische Parkplätze sehr großzügig dimensioniert. Das Essen macht uns dann wieder satt und zufrieden.


Fies ist, dass bei Outback jetzt die Kalorien neben den Gerichten in der Karte stehen. Steaks gehen ja, aber was für eine Bombe eine Blooming Onion zur Vorspeise ist, war uns so nicht bewusst. Wobei: Eine handballgroße Zwiebel paniert und in Fett ausgebacken - da kann man sich eigentlich denken, dass da gut Brennstoff drin steckt. Ganz zu schweigen vom Nachtisch, bei dem nun auch dabei steht, dass die Portionen jeweils für zwei oder sogar für vier gedacht sind. Und damit kommen die erst jetzt?!


Auf der kurzen Heimfahrt nach Monterey strahlt die tief stehende Sonne über die Hügel - wie in Monterey heute überhaupt wieder Sonnenschein pur geherrscht zu haben scheint. Aber morgen kommt ja ein neuer Tag, um den (hoffentlich) zu genießen.

Gefahren: 103 Meilen / 166 Kilometer

Hotel: Comfort Inn Monterey by the Sea - 85 USD via Expedia


Nützliche Links:

Hiking in Big Sur - die Seite ist ein Muss für Wanderer

See Monterey - schicke Website des Monterey Besucherzentrums

Visit California - Tipps für die Central Coast

Monterey Peninsula Toy Box - unfassbar umfangreiche private Website zu Monterey und Umgebung

John Steinbeck's Legacy - auf den Spuren des Schriftstellers über die Halbinsel

TripAdvisor Forum - Antworten auf alle Fragen zu Monterey