2025 Teneriffa Tag 3
Küste zwischen Afur und Taganana, Teneriffa

Mi, 19. Februar 2025

ZWISCHEN GEBIRGE UND MEER

"Eine spektakuläre Panorama-Runde für Genießer” verspricht der Rother-Wanderführer allen, die sich auf eine Rundwanderung zwischen Afur und Taganana ins Anaga-Gebirge begeben. Für uns bedeutet das: eine Stunde Fahrt. Aber wir wollen ja ein bisschen was sehen von der Insel.


Das Anaga-Gebirge bildet den nordöstlichen Zipfel Teneriffas, der wie ein Pfannenstiel in den Ozean ragt. Sein um die 1.000 Meter hoher Kamm ist die feuchteste Region der Insel. Hier finden sich auch noch Restbestände an Lorbeerwald, dem der für diese Jahreszeit typische dichte Nebel einen besonders märchenhaften Charakter verleihen soll. Allerdings dürfen nur 45 Personen pro Tag den zentralen Teil des Naturparks betreten. Reservierungen können maximal 16 Tage im Voraus vorgenommen werden – und sind in der Regel in nullkommanix vergriffen. Aber auch ohne Permit für den Nebelwald gibt es einige interessant klingende Touren im Anaga-Gebirge.


Über Güímar ist an diesem Morgen nichts als blauer Himmel. Wenn wir die Küste rauf Richtung Santa Cruz schauen, sehen wir aber Wolken an den Bergen. Nur: Wer weiß, wie es dahinter aussieht? Nach zwei Tagen haben wir schon kapiert, dass Wettervorhersagen für einzelne Orte auf Teneriffa unmöglich sind. Also machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg.


Der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehre


Die Fahrt über die Autobahn durch den Siedlungsbrei von Santa Cruz und La Laguna gehört sicher nicht zu den Höhepunkten eines Teneriffa-Urlaubs. Bis die Straße dann bei Las Mercedes von einem Moment auf den anderen in den Wald eintaucht und sich immer höher hinauf auf den Gebirgskamm schlängelt. Bald hüllt uns dichter Nebel ein und es fängt an zu regnen. 


Als wir auf der Nordseite wieder bergab fahren, lassen wir die Regenwolken hinter uns. In unzähligen Kurven geht es in das Hochtal von Afur. Gegen 10:30 Uhr stellen wir das Auto auf einem großen Parkplatz in der Dorfmitte ab. Der Weg nach Taganana ist von hier bestens ausgeschildert und führt zunächst abwärts durch den Barranco de Afur zur Playa Tamadiste.


Wegweiser am Wander weg von Afur zur Playa Tamadiste

Im Talgrund folgt der Pfad einem hübschen Bachlauf. An einer Gumpe unterhalb eines kleinen Wasserfalls stoßen wir auf eine Gruppe junger Leute in Bikini und Unterhosen. Okay, das muss man schon arg wollen heute …


Conny nimmt ein Bad


Nach einer Stunde erreichen wir das Meer. Krachend brechen die Wellen an den Felsen, die einen Strand aus schwarzen Kieseln begrenzen. Beim Versuch, den Wellen für ein Foto so nah wie möglich zu kommen, wird Conny bis zu den Knien gebadet. Besser, wir bleiben auf den trockenen Steinen. Diese Brandung ist tückisch.


Hinweisschild am Wanderwag nach Taganana
Blick zurück auf die Bucht der Playa Tamadiste
Blick über die steil abfallende Küste bei Taganana
Am Ortsrand von Taganana endet der schönste Abschnitt
Wegweiser bei Taganana
Blick auf den Ort Taganana mit wie hingewürfelten Häusern

Ein kurzes Stück zurück landeinwärts kommt ein Abzweig nach Taganana. Recht steil geht es einen Hang hinauf, dann sind wir auf einem traumhaft schönen Höhenweg die Küste entlang. Wir haben Glück, dass genau auf diesem Abschnitt nun sogar die Sonne von einem blauen Himmel scheint.


Der Sonnenschein bleibt bis Taganana


Fast eine Stunde lang dürfen wir den aussichtsreichen Weg genießen, dann geht er abrupt in eine Straße über, die durch einen Weinberg führt. Zumindest behaupten das die Informationstafeln am Wegesrand. Ich kann hier ehrlich gesagt nichts erkennen, was auf Weinbau hindeutet. Auf den terrassierten Hängen wächst so einiges, aber keine Reben. Der Wein, für den Taganana bekannt ist, muss woanders herkommen.


Wir bleiben oberhalb des Örtchens und folgen den Wegweisern Richtung La Cumbrecilla, zur Passhöhe, die das Tal von Taganana von dem von Afur abgrenzt. Dorthin führt ein schweißtreibender Anstieg durch Buschwald. Als wir oben angekommen sind, beginnt es leicht zu regnen. Graue Wolken haben sich zusammengezogen – das war’s mit dem Sonnenschein auf dieser Wanderung.


Wir vermeiden die Straße so gut es geht


Nun geht es auf der anderen Kammseite wieder bergab. Nach einer Viertelstunde erreichen wir die ersten Häuser, folgen dann nicht dem erstbesten Wegweiser nach Afur (der zeigt die Straße entlang), sondern einem abschüssigen Betonweg zwischen Gehöften mit allerlei Hunden, Hühnern und Katzen hindurch. Schließlich kommen wir aber nicht umhin, ein gutes Stück entlang der Straße zu wandern, auf der wir heute Morgen nach Afur gefahren sind. Erst am Ortsrand zweigt nochmal ein Spazierweg ab, der uns unter überhängenden Felsen zur kleinen Kirche oberhalb des Parkplatzes bringt. Um kurz nach drei beenden wir die Runde.


Die auf Teneriffa heimische Pflanze Aeonium
Wegweiser Richtung Afur
Über La Cumbrecilla hat sich der Himmel zugezogen
Wanderweg zwischen knorrigen Bäumen
Das letzte Wegstück in Afur

Es war eine ziemlich abwechslungsreiche Wanderung, der etwas mehr Sonnenschein gutgetan hätte. Das letzte Drittel konnte nicht mit dem schönen Weg durch den Barranco und entlang der Steilküste mithalten.


Den Abend verbringen wir im Hotel


Durch den beginnenden Feierabendverkehr geht es zurück nach Güímar. Reicht mir für heute mit der Fahrerei, wir melden uns fürs Abendessen im Hotel-Restaurant an. Diesmal gibt es Bäckchen vom Iberico-Schwein als Hauptgang für mich. Wieder sehr gut! Allerdings wird es auch an diesem Abend wieder ziemlich spät …


Unterkunft: Hotel Rural Finca Salamanca, Güímar

Nützliche Links:

Tenerife weckt Emotionen - offizielle Tourismus-Website 

Teneriffa News - alles, was man über Teneriffa wissen muss

Kekse & Koffer - netter Blog über die Kanaren