Mo, 7. Oktober 2024
Schon wieder Matchday! In New York spielen die Yankees und ich habe Tickets ergattert. Auch der zweite Inlandsflug der Reise von Pittsburgh zum LaGuardia Airport verläuft reibungslos und in den Straßen New Yorks fühlen wir uns sowieso immer gleich wieder daheim.
Für 8:15 Uhr habe ich uns einen Uber-Fahrer bestellt. Der ist genauso überpünktlich wie der Kollege gestern Abend. Witzigerweise ist er vor ein paar Monaten erst aus New York nach Pittsburgh gezogen. Er genieße, dass es hier weniger hektisch zugehe. Das können wir nachvollziehen, freuen uns aber sehr darauf, heute endlich wieder in die City einzutauchen. Wie Frank Sinatra sang: “I want to be a part of it.”
Der Ausnahmezustand in Pittsburgh hält an
Flug DL 5305 startet um 10:50 Uhr, genau zwei Stunden vorher geben wir unser Gepäck auf. Wir könnten den Großteil dieser zwei Stunden jetzt in der Schlange an der Security verbringen. Die geht raus bis zum Bordstein vor dem Terminal. Zum Glück entdecke ich ein unauffälliges Schild, das zu einem “Alternate Checkpoint" weist. Testen wir den doch mal.
Am Ende eines Wellblechtunnels kommen wir tatsächlich zu einer Sicherheitskontrolle, an der fast nichts los ist. Keine zehn Minuten später sind wir durch. Sauber. Zu unserer Begeisterung entdecken wir, dass es eine Cinnabon-Filiale im Abflugbereich gibt. Unser Fehler ist, zuerst Zimtschnecken zu kaufen und dann zu Starbucks zu gehen. Hier stehen fast so viele Menschen an wie bei der Security.
Unser Flugzeug ist ein Canadair Regional Jet, in den passen gerade mal 90 Passagiere. Entsprechend zügig geht das Boarding vonstatten. Leider ist mein Fensterplatz nur auf dem Papier am Fenster, in echt ist neben uns eine Wand. So bleibt uns beim Anflug auf New York der Blick auf die Skyline verwehrt. Anders als die Kolleginnen bei American Airlines vor ein paar Tagen schafft es die Crew von Delta aber immerhin, auf dem kurzen Flug Getränke zu verteilen.
Alles neu am LGA
Der Flughafen LaGuardia war mal verschrien als eng, dunkel und hoffnungslos veraltet. Wir staunen daher nicht schlecht, als wir in einem modernen, lichtdurchfluteten und blitzsauberen Empfangsgebäude ankommen. Leider gibt es immer noch keine Metro-Linie zum LGA, man muss mit einem Expressbus zur nächstgelegenen Station in Queens (Jackson Heights-Roosevelt Ave) fahren. Aber der ist kostenlos und braucht nur ungefähr zehn Minuten.
Sehr praktisch: Man benötigt in New York keine Fahrkarten mehr für den ÖPNV, das geht jetzt ganz einfach per Handyzahlung direkt am Drehkreuz. Nach sieben Fahrten hat man den Gegenwert eines 7-Tage-Tickets bezahlt und fährt ab da für den Rest der Woche umsonst. OMNY nennt sich das System.
Unser Hotel liegt zwischen Central Park und Times Square, da ist es egal, in welche U-Bahn-Linie wir steigen. Nach 20 Minuten stehen wir vor dem Hilton Garden Inn in der 54th Street. Es ist gerade erst halb zwei, also eigentlich noch etwas früh zum Einchecken. Wir können trotzdem schon aufs Zimmer. Das befindet sich im 31. Stock. Finde ich ja immer super, wenn man so weit oben residiert. Der Blick aus dem Fenster ist beeindruckend, macht aber klar: In Manhattan sind 31 Etagen gar nichts.
Ich brauche noch eine Mütze – oder zwei
Wir haben schon lange nicht mehr in Manhattan gewohnt. Vor allem die Gegend um den Times Square kam uns immer viel zu überlaufen vor. Trotzdem zieht es uns dann bald genau dorthin, allerdings nur auf dem Weg zu einem Laden für Baseball-Caps. Heute Abend gehen wir zu den Yankees und ich habe keine passende Mütze dabei. Das geht natürlich gar nicht. Eigentlich hätte ich gerne eine mit dem speziellen Aufnäher für die Post Season, aber die sind ausverkauft, sagt mir der Verkäufer. Ich solle nochmal im Stadion schauen.
Eine der von uns gern gepflegten Traditionen ist, am ersten Abend in New York Pizza essen zu gehen, am liebsten in Amerikas ältester Pizzeria, Lombardi’s in der Spring Street. Und manche Dinge ändern sich einfach nie:
die Pepperoni-Pizza dort ist super, das Brooklyn Lager süffig und zahlen kann man nur cash. Das erste Mal auf dieser Reise benötigen wir Bargeld.
Take Me out to the Ballgame
Bis zum Yankee Stadium in der Bronx ist es eine halbe Stunde mit der U-Bahn. Es steht das zweite Spiel der Division Series gegen die Kansas City Royals an. Ich hatte darauf spekuliert, dass die Yankees es in die Post Season schaffen und ich so auch den Besuch eines Baseballspiels in die Reise eingebaut bekomme. Vor zwei Tagen habe ich dann gesehen, dass es Tickets für Game 2 am Montagabend gibt und direkt zugeschlagen. Conny hatte mal – womöglich etwas leichtfertig – erwähnt, dass sie durchaus zum Baseball mitgehen würde. Tja, so schnell geht’s.
Nun hätte es in New York sogar zwei Optionen gegeben, denn wundersamerweise sind auf den letzten Drücker auch die Mets noch in die Playoffs gerutscht. Die spielen morgen im Shea Stadium. Aber ich kann ja nicht JEDEN Abend zum Sport gehen. Immerhin steht Mittwoch auch noch ein Spiel der Knicks an.
Am Yankee Stadium werden die Stadionbesucher sorgfältiger kontrolliert als in Pittsburgh. Es gibt Metallscanner und wer eine Tasche dabei hat, wird rausgewunken und muss die öffnen. Trotzdem verläuft der Einlass sehr zügig. Wir steuern dann als erstes den Fanshop an und tatsächlich gibt es in dem die von mir gesuchte Mütze. Nun können wir beim Spiel beide eine tragen.
Unterhaltungswert: Geht so
Das erste Spiel der Serie am Samstag haben die Yankees 6:5 gewonnen, aber die heutige Partie will nicht so recht aus dem Quark kommen. Erst im dritten Inning gelingt New York der erste Run, nur um direkt im nächsten Durchgang gleich vier Runs der Royals zu kassieren. Die Fans des Rekordmeisters sind geschockt. Danach passiert nicht mehr viel. Conny ist enttäuscht. Sie hatte erwartet, dass da ständig Bälle geschlagen werden und Spieler am Rennen sind. Aber nein, so läuft das beim Baseball eher selten.
Nach dem achten Inning geben wir auf und gehen Richtung U-Bahn. Wir sind einigermaßen durchgefroren und nichts deutet auf ein Comeback der Yankees hin. Tatsächlich bringen sie im letzten Inning nur noch einen weiteren Punkt auf die Anzeigetafel, das Spiel endet 2:4. Irgendwie scheine ich den Heimteams kein Glück zu bringen.
Unterkunft: Hilton Garden Inn New York Central Park South/Midtown West - 305,50 EUR via booking.com
Nützliche Links:
LaGuardia Airport - so kommt man vom Flughafen in die Stadt
Time Out - der beste Reiseführer für New York
VisitTheUSA - für den schnellen Überblick
TripAdvisor Forum - hier bekommt man alle Fragen beantwortet