2022 New England Day 14
Sawyer Pond, White Mountain National Forest, New Hampshire

So, 16. Oktober 2022

NOCH EIN SEE, NOCH EIN WASSERFALL

Zum vorletzten Mal auf dieser Reise packen wir unsere Sachen zusammen für einen Quartierwechsel. Newburyport, Massachusetts wird unsere letzte Station sein, zwei Stunden südlich von North Conway. Da haben wir Zeit, den sonnigen Tag in den White Mountains in vollen Zügen zu genießen.


Wir haben ja gestern extra Obst im Supermarkt gekauft. Was steht heute Morgen auf dem Büffet? Obst. Na klar. Insgesamt ist das Frühstück eine viel entspanntere Angelegenheit als am Vortag. Offenbar haben keine größeren Reisegruppen mehr die Nacht im Fox Ridge Resort verbracht und im Vergleich zu den meisten Familien sind wir zu früh dran.


Ich hole das Auto vom Hotelparkplatz, wir laden das Gepäck ein, geben den Schlüssel an der Rezeption ab und fahren auf der uns längst vertrauten 302 Richtung Crawford Notch. Gleich nach der Fourth Iron Bridge geht es links ab auf die Sawyer River Road. Die führt vier Meilen lang unter einem leuchtend bunten Blätterdach zu einem mitten im Wald gelegenen Parkplatz, Ausgangspunkt der Wanderung zum Sawyer Pond. 


White Mountain National Forest, New Hampshire
White Mountain National Forest, New Hampshire
White Mountain National Forest, New Hampshire
White Mountain National Forest, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire
Sawyer Pond Trail, White Mountains, New Hampshire

Bis zum idyllisch gelegenen See sind es eineinhalb Meilen zu gehen. Ähnlich wie gestern fließt auch hier im Wald überall Wasser – neben dem Trail, mitten durch den Trail ... Spaß macht's trotzdem. Direkt am See gibt es einen Campground, wobei für die Zelte hölzerne Plattformen zwischen die Bäume gebaut sind. Praktisch. Auch eine Schutzhütte gibt es. Wir fragen die drei dort campierenden Anfangzwanziger wie die Nacht war. Kalt aber "awesome" meinen sie. Jemand wäre sogar abends um zehn noch in den See gesprungen. Klingt nach einer Gaudi, bei der wir ganz froh sind, nicht dabeigewesen zu sein. 


Ein Wasserfall geht noch


Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück zum Parkplatz, um zwölf können wir einen Haken hinter den Sawyer Pond Trail setzen. Nett. Wir wollen die 302 mal noch ein Stückchen weiter fahren. An der gibt es einige Parkplätze, von denen relativ kurze Wanderungen zu Wasserfällen führen, etwa zu den Arethusa Falls. Die Menge der Autos lässt darauf schließen, dass dorthin eine Völkerwanderung unterwegs ist, wir nehmen uns den Weg aber trotzdem vor. Auch er soll eineinhalb Meilen lang sein. 


Wir queren die Gleise der Conway Scenic Railroad, die Ausflügler in die Crawford Notch bringt, und steigen dann auf einem nassen, stellenweise arg schlammigen Pfad auf durch den Wald. Umso absurder, mit welchem Schuhwerk hier manche Leute unterwegs sind.


Nur 45 Minuten benötigen wir bis an den Fuß des Wasserfalls. Der stürzt durchaus beeindruckend eine etwa 50 Meter hohe Felswand hinunter. Leider hat sich in den letzten Minuten eine Wolkendecke über uns breitgemacht. Schade. Aber um die Szenerie zu genießen, hampeln hier eh viel zu viele Menschen in lächerlichen Posen auf den Felsen herum. Wir haben keine Lust auf den Zirkus und machen nach ein paar Minuten kehrt. Been there, done that.

  

Frankenstein Cliffs, Crawford Notch State Park, White Mountains, New Hampshire

Goodbye Berge, hello Outback!


Wir verstauen unsere verdreckten Wanderschuhe im Auto, treten die Rückfahrt nach North Conway und weiter gen Süden an. Der Abstecher in die White Mountains hat sich auf jeden Fall gelohnt – auch wenn unsere Enttäuschung über das ausgefallene Dinner im Red Parka noch nachklingt. Immerhin: Heute werden wir auf jeden Fall Steaks bekommen. Auf dem Weg nach Newburyport gibt es eine Outback-Filiale, die einzige nordöstlich von Massachusetts. Wir fahren gar nicht erst ins Hotel, sondern direkt nach Seabrook.


Es ist noch früh am Abend und das Restaurant nicht sonderlich voll, trotzdem müssten wir eine halbe Stunde auf einen Tisch warten. Außer wir wollten uns an die Bar setzen. Da müssen wir natürlich nicht lange nachdenken. 


Hinter dem Tresen wirbelt eine einzige Barkeeperin. Sie ist um ihren Job nicht zu beneiden, denn natürlich füllen sich nach und nach alle Plätze um diese Bar. Sie muss also gleichzeitig immer mehr Bestellungen aufnehmen und dafür sorgen, dass alle ihr Essen auch bekommen, während sie für den Rest des Restaurants die Gläser mit Getränken füllt. Die junge Dame hat die Lage aber ganz gut im Griff und die Gäste sowieso Verständnis und Geduld. 


Wir profitieren davon, dass es etwas drunter und drüber geht, denn so landet eine zweite Portion Coconut Shrimps bei uns. Davon kann man gar nicht zu viel essen! Mein Rib-Eye ist dann ein bisschen zu durch, aber das ist zu verschmerzen. Wir genießen es einfach sehr, nach so langer Zeit mal wieder in einem Outback zu essen.


A Voucher's Story


Den Großteil der Rechnung begleichen wir mit einem Gutschein. Dieser Gutschein hat seine ganz eigene Geschichte, denn er war eigentlich ein Weihnachtsgeschenk für Freunde von uns, die Anfang des Jahres eine längere Reise nach Nordamerika antreten wollten. Outback-Voucher kann man von Deutschland aus nicht kaufen, ein in Florida lebender Bekannter vom USA-Stammtisch-Forum musste ihn uns besorgen. Leider scheiterte die Reise unserer Freunde dann an der unfassbar langwierigen Ausstellung eines Visums. Statt nach Hawaii flogen sie nach La Réunion. Dort kann man mit einem Outback-Gutschein nichts anfangen und so wanderte er zurück in unseren Besitz – bis er nun in Seabrook, New Hampshire auf den Kopf gehauen werden konnte. Ende gut, alles gut.

 

Coconut Shrimps, Outback Steakhouse

Unserer letzten Unterkunft ist nur 15 Minuten entfernt. Hier auf der Route 1 schließt sich ein Kreis, denn vor knapp zwei Wochen sind wir diese Strecke schon in die andere Richtung gefahren. Mitten in der Ortsmitte von Newburyport befindet sich das Essex Street Inn, ein Boutique-Hotel, dessen 37 geschmackvoll renovierte Zimmer sich auf mehrere historische Häuser verteilen. Schade eigentlich, dass wir hier nur für eine Nacht bleiben können.  


Unterkunft: Essex Street Inn, Newburyport - 250 USD


Nützliche Links:

Visit New England - alles auf einen Blick

Welcome to New Hampshire - offizielle Tourismus-Website von New Hampshire

VisitTheUSA - über die "ultimate outdoor-lover’s destination"

New England Today - best scenic hikes in the Whites

Mount Washington Valley - die perfekte Rundfahrt um Mount Washington

New England Foliage - Wie weit ist die Laubfärbung?

TripAdvisor New Hampshire Travel Forum - beantwortet alle Fragen