2016 California Day 11
Crystal Lake

Mo, Sep 12, 2016

DER SOMMER ENDET STÜRMISCH

Ein strammer Wind bläst uns bei der ersten Wanderung auf knapp 3.000 Meter Höhe am Ufer des Crystal Lake ins Gesicht.

Wenn man morgens mit einem steifen Nacken aufwacht, hat man die Nacht über irgendetwas falsch gemacht. Ich fühle mich heute genauso gerädert wie gestern. Sooo schlecht ist das Bett hier nun auch nicht. Vielleicht habe ich Probleme mit der Höhe. Mammoth Lakes liegt ja immerhin 2.400 Meter über Meer. Erstmal Kaffee!


Nach dem Frühstück fahren wir an einen der zahlreichen Seen in der Umgebung von Mammoth Lakes, den Lake George. Von dessen Ufer startet ein Wanderweg zum Crystal Lake. "Short, but steep" ist genau die Kategorie, die bei der Akklimatisierung im Hochgebirge behilflich sein sollte. Und die Wanderung ist toll! In gemächlich ansteigenden Serpentinen geht es durch einen Wald aus uralten Tannen und Pinien. Grandios sind die Ausblicke auf Lake George, den Lake Mary gleich daneben und die umgebenden Gipfel.

Nach einer Meile des Aufstiegs geht es zum Crystal Lake dann nochmal ein kleines Stück bergab in einen Kessel zu Füßen des Crystal Crag, einem wie ein einsamer Zahn aufragender Granitfelsen von über 3.163 Metern. Wobei wir ihm nun schon bis auf 2.965 Meter entgegengekommen sind. Das sind zwei Meter mehr als die Zugspitze als Gipfelhöhe hat - nur um mal deutlich zu machen, in welchen Regionen man sich hier in der Eastern Sierra bewegt.


Der kleine See macht seinem Namen alle Ehre und ist tatsächlich kristallklar und wunderschön. Allerdings fegt ein richtiger Sturm über seine Oberfläche. An ein Picknick am Ufer ist nicht zu denken. Wir wandern noch auf die andere Seite, wo einem der Wind wenigstens nicht entgegenbläst, und genießen den Anblick.

Der Abstieg vom Crystal Lake ist ein Kinderspiel, trotzdem ist mir richtig schlecht, als wir wieder unten am Auto ankommen. Der Kopf brummt und schwindelig ist's mir auch. Wir fahren bei einer Rite-Aid-Drogerie vorbei und kaufen Tabletten gegen Übelkeit. Die nehme ich und haue mich zurück in der Wohnung aufs Ohr.


Power Nap


Der Mittagsschlaf tut mir gut. Als ich aufwache sind Kopfschmerzen und Schwindelgefühl verschwunden. Dafür habe ich Hunger. Wir wollen heute mal das Auto stehenlassen und ins Village laufen. Das ist nicht etwa der alte, dörfliche Ortskern von Mammoth Lakes, so etwas gibt es hier nicht, sondern ein riesiger Komplex aus Hotels, Shops und Restaurants mit einem Skilift direkt ins Haus. Wenn wir die "No Trespassing"-Schilder ignorieren, die anscheinend davon abhalten sollen, vom Wendehammer, an dem unser Apartment liegt, eine Abkürzung Richtung Hauptstraße zu nehmen, sind wir in zehn Minuten ins Village gelaufen. Yolo.


Ein kurzer Bummel durch die Läden dort, dann kehren wir im Smokeyard BBQ & Chop Shop ein. Es gibt Tri-Tip mit Garlic Mashed für mich, Burger für Conny. Beides schmeckt vorzüglich. Leider hat nach dem Essen der Starbucks gegenüber schon geschlossen, so dass wir den Heimweg ohne ein wärmendes Getränk antreten müssen. Zum Glück ist das ein kurzer, sonst wären Conny in ihren Sandalen sicher die Zehen abgefroren. Der Sturm hat kalte Herbstluft in die Berge gebracht, der Sommer ist vorbei.


Gefahren: 12 Meilen / 19 Kilometer

Unterkunft:  Bigwood Condo, Mammoth Lakes - 106 USD via VRBO


Nützliche Links:

Mammoth Lakes - die offizielle Tourismus-Website der Stadt

Hiking & Walking - perfekte Wegbeschreibungen samt Wanderkarten

CaliTrails - private Website mit tollen Wanderberichten aus Kalifornien

The Village at Mammoth - Hotelkomplex mit Läden, Restaurants und Unterhaltung

Smokeyard BBQ & Chop Shop - Steakhaus mit südafrikanischen Einflüssen