2009 USA 17
American Elk auf den Moraine Meadows

So, Oct 4, 2009

IM ROCKY MOUNTAIN NATIONAL PARK

Den heutigen Tag haben wir eigentlich komplett dem immerhin schon sechsten Nationalpark dieser Reise gewidmet. Aber: Erstens ist es ziemlich kalt, zweitens ist Wochenende und der Park entsprechend voll und drittens haben wir irgendwie so gar keine Lust mehr auf längere Wanderungen. Gut, dass Punkt 1 hinreichend Grund liefert, das Programm auf das Mindeste einzudampfen. Bei Temperaturen von sechs, sieben Grad und Schnee an allen Wegen, kann man sich ja auch mal zurückhalten.


Nach dem inkludierten Frühstück im Fairfield Inn (echt okay) und einem Refill des Tanks rollen wir also wieder durch den Big Thompson River Canyon Richtung Estes Park. Top erzogen das Wildlife hier: steht direkt an der Straße - und das Meilen vor dem Nationalpark. Also widmen wir eine ganze Weile unseres Morgens einer Herde Bighorn sheep.


Kurzer Stopp am Visitor Center für die üblichen Souvenir-Käufe und dann nichts wie in den Park. Übrigens haben wir gestern ziemliches Glück gehabt: die Trail Ridge Road ist heute gesperrt. Hat anscheinend in der Nacht ein bisschen Niederschlag gegeben da oben und jetzt müssen die Schneepflüge erstmal den Weg freimachen. DAS wäre gestern ein Umweg gewesen...!


In den Bergen ist schon Winter


Wir entscheiden uns, wenigstens so etwas wie die Pflicht-Wanderung im RMNP anzugehen, die vom Bear Lake zum Emerald Lake. Am Trailhead ist schon der Teufel los. Lustig wieder, wie unterschiedlich die Leute ausgestattet sind: die einen sehen aus, als wollten sie direkt auf den Longs Peak, die anderen sind angezogen wie für den sonntäglichen Einkaufsbummel. Wir bewegen uns irgendwo dazwischen. Zwei Stunden an der frischen Luft sollten nicht gleich den Tod bedeuten.


Rocky Mountain NP
Rocky Mountain NP
Rocky Mountain NP

Insgesamt vier Bergseen gibt es zu erwandern und je weiter wir kommen, desto geringer die Dichte der Besucher. Zwei der Seen sind schon zugefroren. Anscheinend den Herbst ausgelassen und gleich auf Wintermodus gegangen. Immerhin: die Tierchen sind hier sehr agil.


Nach zwei Stunden sind wir dann doch einigermaßen durchgekühlt. War aber durchaus eine nette Wanderung. Unter der Woche auf jeden Fall zu empfehlen. Und bei Sonnenschein sowieso.


Aufmarsch der Hirsche


Unten im Tal haben einige Wapiti-Hirsche (hier American Elk genannt) Position bezogen, die besuchen wir nun. Sehr interessant die zu beobachten. Vor allem wie viele Damen da auf einen Herren kommen. Ein Hirsch hat besonders dringenden amourösen Notstand - und seine Weibchen so gar keinen Bock auf Sex am hellichten Tag. Den Unmut darüber tut er lautstark dem ganzen Tal kund.


Einige Rivalen sind auch schon in der Nähe - so richtig legen die aber wohl erst am späten Nachmittag los. Dann sind wahrscheinlich auch die Mädels williger. Besucher werden jedenfalls gebeten, ab 17 Uhr nicht mehr auf den Moraine Meadows zu wandern. Nicht dass man da zwischen die Hirsch-Fronten gerät...


Wir nehmen einen Anhalter mit


Wir haben schon gegen 14 Uhr genug und machen uns auf den Rückweg Richtung Hot tub. Unterwegs halten wir an einem Laden mit allerlei Spezialitäten von den Farmen Colorados. Mittlerweile hat ein fieser Nieselregen eingesetzt und vor dem Store spricht uns ein Radfahrer an, ob wir ihn eventuell talwärts nach Loveland mitnehmen könnten. Kein Problem, im Kofferraum haben wir heute ja genug Platz, um auch ein Fahrrad einzuladen. So haben wir nette Gesellschaft auf dem Rückweg und der Radler bedankt sich tausend Mal.


Wir besorgen noch ein paar Kleinigkeiten auf dem Weg ins Hotel, dann wärmen wir uns im Whirlpool auf. Super Sache! Abendessen gibt es im Lonestar Steakhouse gleich gegenüber vom Hotel. Das Essen dort ist wirklich super - kommt auf die Liste unserer Lieblings-Restaurantketten.

Steak Dinner

Gefahren: 94 Meilen / 151 Kilometer

Hotel: Fairfield Inn & Suites, Loveland - 81 USD via Priceline