Stubai Tag 1
Blick vom Kreuzjoch Richtung Habicht


Do, 22. Juni 23

ÜBER SIEBEN GIPFEL SOLLST DU SEH'N

Bergstation Kreuzjoch (2.100 m) - Starkenburger Hütte (2.237 m)


Der Einstieg in den Stubaier Höhenweg ist nicht kompliziert. Mit dem Zug nach Innsbruck, per Linienbus ins Stubaital, dann von der Seilbahn die ersten Höhenmeter geschenkt bekommen und schließlich gemütliches Einlaufen zur ersten Hütte. Dafür muss man noch nicht einmal früh aufstehen. 


Zur letzten Etappe auf dem E5 waren wir im Jahr davor schon um 5 Uhr früh mit dem Alpenverein von Mainz aus aufgebrochen. Gut, der Weg nach Carbonare ist etwas weiter als nach Fulpmes, aber letztlich hatten wir damals auch viel Zeit mit Warten verbracht. Solche großzügigen Zeitpuffer sind nicht mein Ding, auch nicht in diesem Sommer, in dem gefühlt alle nur Klagen über das Chaos bei der Bahn hatten. Trotzdem: Dirk und ich treffen uns ausgeschlafen gegen halb acht am Hauptbahnhof, steigen um 7:46 Uhr in einen ICE nach Mannheim und nach zwei Mal Umsteigen pünktlich um 13:18 Uhr in Innsbruck aus dem Zug. Das klappte alles wie am Schnürchen. 


Mainz Hauptbahnhof
Am Bahnsteig in Innsbruck
Am Bahnsteig in Innsbruck
Blick auf den Iselberg mit der Sprungschanze
Das 1. Bier der Tour

Entspannt in die Berge


Der Bahnhofsvorplatz in Innsbruck ist etwas unübersichtlich, schließlich finden wir aber einen Lageplan und dem sei Dank die Haltestelle für die Abfahrt ins Stubaital. In der ÖBB-App gibt es die passenden Tickets. Der Bus der Linie 590a bringt um die Uhrzeit vor allem Schülerinnen und Schüler nach Hause, leert sich bei der Fahrt Richtung Brennerpass immer mehr, ehe dann im Stubaital wieder allerlei Menschen mit Rucksack die Plätze füllen. In Fulpmes müssen wir nochmal umsteigen, um zur Talstation der Seilbahn Schlick 2000 zu kommen.


Eine nette Frau zeigt uns, dass wir dazu zur Behelfshaltestelle auf der anderen Straßenseite gehen müssten. Der letzte Bus des Tages hat tatsächlich die größte Verspätung, aber kein Problem: erst um 16 Uhr geht die letzte Bergfahrt der Seilbahn, jetzt ist gerade erst halb drei vorbei.


Die Kreuzjochbahn überwindet in wenigen Minuten 1.100 Höhenmeter, die 17,80 EUR für die Bergfahrt sind gut investiertes Geld. Gegen 15 Uhr erreichen wir die Bergstation und sind direkt begeistert von der Aussicht auf die gegenüber des Skigebiets aufragenden Kalkkögel mit der 2.620 Meter hohen Marchreisenspitze.


Noch beeindruckender ist das Panorama auf der anderen Seite des Stubaitals mit dem alles überragenden Habicht. Ob wir dessen Gipfel am Ende der Woche noch mitnehmen? Wir genießen die Aussicht bei einem ersten Bier und einer Kaspressknödelsuppe auf der Terrasse des Panoramarestaurants Kreuzjoch. Endlich wieder in den Bergen! 


Um 16 Uhr – und damit just als das Restaurant schließt und dessen letzte Gäste Richtung Tal aufbrechen – schnüren wir die Wanderstiefel und machen uns auf zu unserem ersten Ziel, die Starkenburger Hütte. Der Weg könnte kaum aussichtsreicher sein, führt über das Sennjoch, wo wir das Skigebiet Schlick 2000 hinter uns lassen, und unterhalb von Niederem und Hohem Burgstall entlang. Der Hohe Burgstall gehört zu den "Seven Summits" der Stubaier Alpen, den markantesten und bedeutendsten Gipfeln der Region. Vier Jahre vor seiner Erstbesteigung des Mount Everest bezwang den Edmund Hillary auf seiner ersten Alpentour.


Blick über das Stubaital
Sennjochhütte
Auf dem Weg zur Starkenburger Hütte
Auf dem Weg zur Starkenburger Hütte
Auf dem Weg zur Starkenburger Hütte
Starkenburger Hütte
Starkenburger Hütte
Starkenburger Hütte
Starkenburger Hütte
Hier teilt sich das Tal in Stubaital und Oberbergtal
Seven Summits Stubai
Seven Summits Stubai
Abendstimmung über der Starkenburger Hütte
Abendessen auf der Starkenburger Hütte

Nach eineinhalb Stunden unanstrengender Wanderung erreichen wir die Hütte. Wir beziehen das reservierte Doppelzimmer, eine kleine, gemütliche Kammer, und gönnen uns vor dem Abendessen noch ein Getränk mit Blick auf alle sieben der Seven Summits. Die werden hinter der Hütte mit auf Stelen montierten Rahmen sehr schön in Szene gesetzt. Von dem Aussichtspunkt überblicken wir einen großen Teil des Stubaier Höhenweges, auch wenn wir noch nicht genau ausmachen können, wo der verläuft. Aber wo er endet, sehen wir genau, nämlich gegenüber bei der Elferhütte. Von dort soll uns in einer Woche die Seilbahn hinunter nach Neustift bringen. So nah das Ziel, und doch so fern.


Auf dem Berg ist Ruh


Es ist nicht viel los auf der Starkenburger Hütte. Mit uns sitzen nur drei junge Frauen und ein allein wandernder Mann zum Abendessen in der Stube. Letzterer geht morgen zur Franz-Senn-Hütte weiter, um an einem Hochtouren-Kurs des DAV teilzunehmen. Damit wissen wir auch, warum auf dieser Hütte kein Platz mehr für uns war. Der morgige Tag wird daher für uns im Tal enden. Heute machen wir von der ja dann doch langen Anreise erschöpft zeitig das Licht aus.


Unterkunft: Starkenburger Hütte

Wegstrecke: 4,5 km

Höhenmeter: +260 / -130


Nützliche Links

Stubai.at - alles zum Stubaier Höhenweg

Outdooractive - Details und GPS-Daten zur Planung