Fr, 11. Oktober 2024
Und schon ist er da: der Tag der Abreise. Ich habe mich dagegen entschieden, den Urlaub solo zu verlängern. Nicht dass mir nichts einfallen würde, womit ich ein paar zusätzliche Tage in New York und Umgebung füllen könnte, aber die letzten zwei Wochen waren wahrlich vollgepackt genug. Bevor es heimgeht, steht aber noch ein kleines Familientreffen an.
Abflug ist am frühen Abend von Newark, da bleiben uns noch ein paar Stunden Sightseeing in Manhattan. Wir lassen das Gepäck zur Aufbewahrung im Hotel, besorgen uns in der Angelina Bakery Caffè e Cornetto und tragen alles zu einer sonnenbeschienenen Bank im Central Park. New York ohne einen Besuch des Parks zu verlassen – das geht ja gar nicht.
Ich will noch im Guggenheim Museum vorbeischauen. Auf Museum hat Conny keine Lust mehr, also laufe ich allein einmal quer durch den Central Park und dann die 5th Avenue rauf bis zu dem berühmten, an ein Schneckenhaus erinnernden Museumsbau. Architekt des Gebäudes – und damit schließt sich auf dieser Reise ein weiterer Kreis: niemand Geringeres als Frank Lloyd Wright. 1943 wurde er mit dem Design beauftragt. 16 Jahre und 700 Entwürfe später näherte sich das Museum endlich der Fertigstellung, da verstarb der mittlerweile 91-Jährige im April 1959, sechs Monate vor der Eröffnung. Das Guggenheim war Wrights letztes großes Projekt, ein Meilenstein der Architekturgeschichte.
Familientreffen im Guggenheim
Nun ist leider ausgerechnet die Rotunde des Museums eine Baustelle. Ab November wird darin die Ausstellung “Orphism in Paris” zu sehen sein. Immerhin: Einige der wichtigsten Bilder der Thannhauser Collection, Werke von Monet, Gauguin, Rousseau oder Picasso, gibt es trotzdem zu bewundern.
Im Museum treffe ich auf meinen Vater. Der ist am Mittwoch mit einer Reisegruppe in New York gelandet, um sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen, nämlich eine Oper in der Met zu sehen. Oder zwei. Oder zwei Opern und ein klassisches Konzert. Die Reise ist vom ADAC von vorne bis hinten perfekt durchorganisiert. Dazu gehört natürlich auch ein bisschen Besichtigungsprogramm – etwa eine Führung durch das Guggenheim Museum.
Schon nach einer Stunde habe ich alles gesehen. Conny ist im Central Park geblieben. Ich treffe sie am Teich in der Nähe der Alice-im-Wunderland-Skulptur. Was für ein herrlicher Ort, um noch ein bisschen die Sonne zu genießen.
Schließlich brechen wir auf und spazieren zurück zum Hotel. Auf dem Weg gibt es etwas Wichtiges zu besorgen: Rosinen-Zimt-Bagels. Die bringt Conny immer aus Amerika mit nach Hause. In einem Souvenirladen erstehe ich noch ein T-Shirt und ein gelbes Spielzeugtaxi.
Mit dem Zug nach Newark
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von Manhattan aus den Newark Liberty International Airport zu erreichen. Ich habe mich für die Bahn entschieden. Von der Penn Station aus fährt recht regelmäßig ein Regionalzug rüber nach New Jersey. 17,10 Dollar kostet die Fahrt. Das Ticket beinhaltet den Airtrain, die Monorail, in die man am Flughafenbahnhof umsteigen muss, um zu den Terminals zu kommen. Außer man scheitert beim Umsteigen an den Scannern, öffnet die Wallet-Funktion des Handys und bekommt zusätzlich 8,50 Dollar abgebucht. Conny ist richtig motzig.
Meine Laune verdirbt dann mal wieder die Security. Es spottet einfach jeder Beschreibung, was sich an amerikanischen Flughäfen für Schlangen an den Kontrollpunkten bilden. 35 Minuten Wartezeit kündigt ein Monitor an, tatsächlich benötigen wir fast eine Stunde. Ich bin froh, dass wir nicht einen späteren Zug genommen haben. So reicht die Zeit bis zum Abflug sogar noch für die obligatorische Flughafenpizza.
Entspannt nach Hause
Lufthansa betreibt ein ziemliches Bohei ums Einsteigen. Man soll sich in genau markierten Bereichen der jeweiligen Boarding-Gruppen anstellen. Machen wir nicht mit und bleiben einfach sitzen bis zum letzten Aufruf. Viel entspannter.
Diesmal haben wir direkt Sitzplätze zusammen bekommen – 41 F und G, Gang und Mitte. Erträglich für den nur etwa sechseinhalb Stunden langen Flug. Abendessen lasse ich ausfallen und bestelle einen Rotwein in der Hoffnung, mir ein bisschen Bettschwere anzutrinken. Das klappt aber nicht. Nur für ein paar Minuten fallen mir die Augen zu. Um kurz nach Mitternacht New Yorker Zeit gibt es dann schon Frühstück. Mit einer Viertelstunde Verspätung dockt die 747-800 um 7:45 Uhr in Frankfurt am Terminal an. Wir sind wieder daheim.
Unterkunft: Hilton Garden Inn New York Central Park South/Midtown West - 305,50 EUR via booking.com
Nützliche Links:
Time Out - der beste Reiseführer für New York
VisitTheUSA - für den schnellen Überblick
NJ Transit - so kommt man per Zug zum Flug
TripAdvisor Forum - hier bekommt man alle Fragen beantwortet