2019 Zugspitze Winterwanderung
Das Karwendel bei Mittenwald

Sa, 23. Feb 2019

WINTERIDYLL ZWISCHEN KLAIS UND MITTENWALD

Rund um Mittenwald locken auch im Winter zahlreiche bestens gepflegte Wanderwege. Schneefräsen vollbringen hier wahre Wunder und machen auch im tief verschneiten Winterwald den Weg frei. Besonders lohnenswert, aber mit 14 Kilometern auch ordentlich lang: die Wanderung von Klais über Elmau nach Mittenwald. Ein Klassiker!


An einem strahlend schönen Februarmorgen parken wir das Auto am Bahnhof Klais, den man von Garmisch-Partenkirchen aus auch bestens mit der Regionalbahn erreicht. Einen Meter hoch türmt sich der Schnee entlang der Straßen durch den kleinen Ort. Wir bekommen eine Ahnung davon, was hier vor einigen Wochen los war, als es tagelang einfach nicht mehr aufhören wollte zu schneien. Richtige Schneisen haben die Menschen durch ihre Höfe und Vorgärten geschlagen, um überhaupt die Türen der Häuser erreichen zu können.


Wir folgen dem Elmauer Weg ortsauswärts nach Süden bis wir nach einer langgezogenen Rechtskurve einen Wanderparkplatz erreichen. Hier beginnt der als 843 markierte Winterwanderweg. Er führt eine steiles und stark vereistes Stück Forststraße hinauf in den Wald, dann bald angenehm flach Richtung Kranzbach. Der Anblick des Hotels vor der Gipfelparade von Karwendel- und Wettersteingebirge lässt ein bisschen Neid in uns aufkommen. Hier müssen wir auch mal Urlaub machen!


Luxuriöser geht's nicht


Rund um das Wellnesshotel ist ganz schön Betrieb. Viele Ausflügler nutzen die Parkplätze entlang der Straße nach Elmau. Von der geht bald (unmarkiert) der Wanderweg wieder rechts ab durch den Drüsselgraben. Ab jetzt begleitet uns ein munter plätschernder Bach, an dessen anderem Ufer eine Loipe für Langläufer gespurt ist. Beides führt zum Schloss Elmau, ein Luxushotel in traumhafter Lage und 2015 Treffpunkt der Staats- und Regierungschefs zum G7-Gipfel.


Der Zutritt zum Hotelgelände ist ausschließlich den Gästen des Hauses vorbehalten. Man kann da also auch nicht einfach auf einen Kaffee vorbeigehen. Oder auf dem hoteleigenen Rodelhang abfahren. Also folgen wir den Wegweisern Richtung Mittenwald. Der breite Forstweg entlang des Ferchenbachs mit der Nummer 820 ist sehr angenehm zu gehen.


Wir probieren kurz aus, ob die Schneedecke auf einem schmaleren, parallel verlaufenden Pfad unser Gewicht trägt. Meines nicht. Ich sinke bei jedem Schritt bis zu den Knien ein. Also zurück auf den Hauptweg, auf dem uns bald ein Pferdeschlitten entgegen kommt. Das Winteridyll hat den Status Endlevel erreicht. Aber es geht tatsächlich NOCH schöner!


Still und starr ruht der See


Nach knapp einer Stunde erreichen wir den zugefrorenen Ferchensee und umrunden diesen am bergseitigen Ufer. Nebelschwaden wabern über die Eisfläche. Zwanzig Minuten später stehen wir dann oberhalb des Lautersees mit der dramatisch aufschießenden Karwendelwand im Hintergrund. Einfach nur Wow!


Bauernhof am Ferchensee
Ferchensee
Nebel über dem See
Gasthof am Ferchensee
Lautersee
Lautersee
Biergarten am Lautersee
Happy Hikers
Mittenwalder Bier
Lautersee
Lautersee
Aus dem See entspringt der Lainbach
Brücke über den Lainbach
Am Lainbach
Kapelle am Lautersee

An der Lautersee-Alm hat der Biergarten geöffnet. Da müssen wir nicht lange überlegen. Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, hier nicht einzukehren! Also sitzen wir bald ohne Jacke im schönsten Sonnenschein bei Weißwürstl, Brezen und einem Hellen aus der Brauerei Mittenwald - oder wahlweise bei Kaffee und Kuchen - und genießen das winterliche Panorama. Direkt neben der Terrasse türmt sich der Schnee meterhoch. 


Durch die Schlucht des Lainbachs geht ein Steig


Vom Lautersee führen mehrere Wege nach Mittenwald. Noch nie von uns genommen wurde der durch die Schlucht des Lainbachs. Das ist tatsächlich ein ziemlich spannender Steig an allerlei Wasserfällen vorbei, über Brücken und steile Treppen und damit ein toller Abschluss unserer Tour. Gegen drei Uhr erreichen wir die durch ein Wehr vor Hochwasser geschützten Häuser am Rand von Mittenwald. 


Um 15:36 Uhr steigen wir in die aus Seefeld kommende Regionalbahn, die sieben Minuten später Klais erreicht.