Auch nach der mittlerweile sechsten Reise in den Sunshine State gilt für uns: Mit Florida kann man nicht viel falsch machen. Aber ein bisschen was schon. Etwa zur falschen Zeit hinfliegen - während der Hauptsaison!
Bisher waren wir bis auf eine Ausnahme immer im Herbst in Florida. Weil wir nun unbedingt direkt nach den Feiertagen mal wieder in die USA wollten, haben wir gar nicht lange drüber nachgedacht, was es bedeutet, im Winter das Ziel aller Snowbirds zu bereisen - nämlich gesalzene Hotelpreise und volle Straßen. So fühlte sich der Urlaub diesmal nicht ganz so entspannt an, wie wir es sonst von Florida gewohnt sind.
Das unbeständige und kaum voraussehbare Wetter trug ein Übriges dazu bei. Am Ende war es meist besser als angekündigt - was einem bei der Planung der nächsten Tage aber auch nicht half. Normalerweile kann man sich um diese Jahreszeit auf ruhiges, sonniges Wetter einstellen, in diesem El Nino-Winter war alles anders. Irgendwie ist uns der Wettergott in letzter Zeit generell auf unseren Reisen nicht sonderlich gewogen.
Überraschende Highlights
Das Schöne an spontan geplanten Dingen ist aber, dass die sich oft als unverhoffte Highlights entpuppen. So fanden wir etwa die von uns besuchten State Parks auf den Keys überraschend interessant. Vor allem die Reste der Siedlung auf Indian Key erzählten faszinierende Geschichten. Sehr gut gefallen hat es uns auch in Ybor City, die Ghost Tour dort war ein Erlebnis. Hier würden wir gerne wieder Station machen und mehr von diesem Viertel kennenlernen. Wenn die Hotels bezahlbar sind, wäre die Gegend meine erste Wahl für eine Übernachtung in Tampa, allein schon der großen Auswahl an Kneipen und Restaurants wegen.
Das Flair auf Key West ist auch immer wieder etwas Besonderes. Es war dort auch gar nicht so voll, wie befürchtet. Die Übernachtungspreise auf den Inseln schlagen allerdings eine breite Schneise durch den Geldbeutel. Wenn man dann aufgrund schlechten Wetters nicht alles unternehmen kann, worauf man sich gefreut hat, ist das natürlich etwas enttäuschend. Wobei wir ja immer versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, und uns auch über Kleinigkeiten freuen können - etwa sündhaft leckere Donuts.
Hotels, Flüge, Mietwagen
Das Hotel, das uns auf dieser Reise am besten gefallen hat, war das Hyatt Place bei Fort Myers. Das Drop Anchor in Islamorada kommt gleich dahinter, eine nette Abwechslung zum Einerlei der großen Ketten, aber auch ziemlich teuer. Nicht sonderlich wohlgefühlt haben wir uns im La Quinta in Naples, wie wir generell keine großen La Quinta-Fans (mehr) sind.
Erstmals sind wir mit der Lufthansa-Tochter CityLine geflogen, wobei kein Unterschied zum guten Service der Lufthansa festzustellen war. Dass LH von Frankfurt aus nun auch Tampa direkt anfliegt, kam uns sehr entgegen. Das Umsteigen in Amerika versuchen wir ja seit einigen Jahren zu vermeiden wie der Teufel das Weihwasser. Es ist einfach zu nervig geworden. Wahnsinniges Glück hatten wir damit, auf beiden Flügen viel Platz um uns herum zu haben. Dass einem ein schreiendes Kind die Nachtruhe raubt, kann man schlecht der Airline ankreiden.
Mit dem Mietwagen von Hertz gab es keinerlei Probleme. Die Abrechnung der Autobahnmaut erfolgte automatisch. Am Ende wurden 33 Dollar Gebühren von der Kreditkarte abgebucht.
A propos Kreditkarte: Hier erlebten wir eine unschöne Überraschung. Tage nach der Rückkehr wurden allerlei Umsätze mit unserer beider Karten in den USA getätigt. Daraus ist uns kein Schaden entstanden, aber es empfiehlt sich doch, stets genau auf die Abrechnung zu schauen, die ja nach so einer Reise, auf der man viel mit Kreditkarte bezahlt hat, immer etwas unübersichtlich ist. Wir konnten rekonstruieren, dass wohl bei Walmart die Daten gehackt worden waren, denn das war der einzige Laden, in dem wir beide unsere Karten im Einsatz hatten.
Zahlenspiele
Gefahrene Meilen: 1.438 Meilen / 2.300 Kilometer
Flugpreis pro Person: 657 EUR via Elumbus
Mietwagen: 375 EUR via billiger-mietwagen.de
Übernachtungskosten: 1.778 EUR
Durchschnittspreis pro Nacht: 127 EUR