Do, Feb 25, 2010
Nach dem Motto "Schlechtes Wetter gibt's nicht, nur unpassende Kleidung" machen wir uns heute morgen dick eingepackt auf nach Manhattan. Draußen herrscht echtes Sauwetter, das im Laufe des Tages immer schlechter wird.
Wir wollen The High Line ablaufen, eine stilgelegte Bahntrasse, aus der eine Bürgerinitiative einen Park gemacht hat, der hoch über den Straßen durch Chelsea führt. In ein paar Jahren soll der Weg sogar bis auf die Höhe der Penn Station in der 34. Straße gehen. Ein tolles Projekt!
Der Spaziergang macht bei immer heftigerem Schneeregen zwar nicht so wirklich Spaß, wir gehen die High Line aber trotzdem einmal komplett ab und wärmen uns dann im Chelsea Market auf. Die ehemalige Keksfabrik beherbergt mittlerweile allerlei Fress-Stände. Dann teilen wir uns auf: Conny geht zum Shopping, ich fahre ins Whitney Museum of American Art, eine der ersten Adressen für zeitgenössische Kunst. Hier beginnt heute die Biennial, die wichtigste alljährliche Ausstellungsreihe des Museums.
Mir ist die Kunst etwas zu zeitgenössisch, nach eineinhalb Stunden habe ich genug gesehen. Also auf in den Central Park, der sollte im winterlichen Kleid ja ein paar schöne Motive liefern.
In Lebensgefahr
Im Park liegt der nasse Schnee nicht nur als Matsch inzwischen knöcheltief auf den Wegen, sondern fällt auch immer wieder von den Bäumen. Platsch, platsch! Gar nicht so einfach hier mit der Kamera zu hantieren, ohne dass die vollkommen nass wird. Schließlich habe ich die Schnauze voll von dem Wetter und steige in der 53rd Street in die Subway. Zurück im Hotel erfahre ich in den Fernsehnachrichten, dass genau in der Ecke des Central Parks, in der ich unterwegs gewesen bin, ein Mann von einem herabfallenden Ast erschlagen worden ist. Außerdem ist ein Baum auf die Fifth Avenue gefallen und hat einen gerade vorbeifahrenden Bus unter sich begraben. Ich wusste nicht, dass ich mich in tödlicher Gefahr befunden habe!
Da die Nachrichten sich auch sonst mit Warnungen vor dem Winter Storm überschlagen, beschließen wir, die Reservierung in einem Steakhouse in Manhattan verfallen zu lassen und gehen stattdessen zum Abendessen noch mal ins Uno's. Draußen schneit es immer heftiger…