20141008 NE 11
Peacham, VT

Mi, Oct 8, 2014

BACK INTO THE WHITES

Der Tag beginnt wie der gestrige: mit Regen. Zeit, die Green Mountains zu verlassen, wir wollen die nächsten Tage unser Glück in den White Mountains versuchen. Zwei verschiedene Routen rüber nach New Hampshire kennen wir schon, also wähle ich für heute eine Strecke durch das nördliche Vermont. Da waren wir noch nicht.


Aus Stowe hinaus führt uns die Mountain Road in die Smugglers' Notch nördlich des Skigebiets am Mount Mansfield. Im Winter ist der Pass geschlossen, ansonsten eine absolute Traumstraße - sogar im Regen. Es ist eh so ein Phänomen, wie diese Herbstfarben in New England selbst bei grauem Himmel den Wald zum Leuchten bringen. Als würden die Bäume den im Sommer gefangenen Sonnenschein jetzt wieder abgeben.


Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch

Eine Wanderung muss sein


Wir können nicht widerstehen, wir wollen trotz des miesen Wetters ein bisschen zu Fuß die Gegend erkunden. Im Wanderführer hatte ich mir die Tour zum Sterling Pond vorgemerkt, einen angeblich sehr idyllisch gelegenen Bergsee. Wir starten allerdings am falschen Trailhead, der Weg führt nur ein kurzes Stück in den Wald und endet an den Bingham Falls, die diesen kleinen Abstecher aber durchaus wert sind.


Auf der Weiterfahrt zum richtigen Parkplatz regnet es immer heftiger. Da sich dort aber einige andere Leute nicht vom Wandern abbringen lassen, wollen auch wir nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Wir warten eine Weile im Auto sitzend, ob der Regen vielleicht doch nachlässt. Tut er eine Viertelstunde später und so machen wir uns auf die Socken.


In Serpentinen und über unzählige Stufen kraxeln wir eine Felswand hinauf. Mit so einem steilen Anstieg hatte ich gar nicht gerechnet! Erst recht nicht damit, dass der Weg die ganze Zeit so weitergeht. Aus allen Richtungen kommt Wasser geflossen. Es lässt sich kaum unterscheiden, was Bach und was Weg ist. Entsprechend rutschig ist das Ganze.


Nach einer guten Stunde bergauf haben wir es zur Einmündung am Long Trail geschafft. Dieser Fernwanderweg ist der älteste seiner Art in den USA, führt auf 273 Meilen durch die Green Mountains bis zur kanadischen Grenze und diente als Inspiration für den Appalachian Trail, mit dem er sich auch hundert Meilen teilt. Wir müssen ihn nur ein paar hundert Meter wandern, dann stehen wir am Ufer des Sterling Pond. In der Tat ganz hübsch und sehr einsam. Aber auch kalt und ungemütlich. So halten wir uns hier nicht lange auf und machen uns wieder an den Abstieg. Runter geht's natürlich nicht einfacher als rauf und zu allem Überfluss fängt es auch wieder an zu regnen. Wir sind sehr froh als wir wieder am Auto sind.


Smugglers Notch
Smugglers Notch
Smugglers Notch

Im Hinterland von Vermont


Heiße Getränke kämen jetzt ganz gelegen. Im nächsten Kaff (Jefferson) hat es zwar ein kleines Café, allerdings haben die nur schwarzen Kaffee und kein Großstadt-Chichi wie Cappuccino oder Chai Latte, also nichts für Conny. Ein Örtchen weiter (Johnson) kommen wir an einer Edelweiss Bakery vorbei. Hier gibt es superleckere Mandel-Croissants. Immerhin.


Mittlerweile scheint sogar immer mal wieder die Sonne, kommt blauer Himmel hervor. Da sollte sich ein Umweg über Peacham lohnen, dank der Anordnung einer roten Scheune neben einer weißen Kirche und allerlei bunter Bäume drumherum wohl eines der meist-fotografierten Dörfchen New Englands. Sehr nett.


Bei strahlendem Sonnenschein überqueren wir bald darauf die Grenze zu New Hampshire, dessen Staatsmotto "Live free or die" kaum Fragen offenlässt. Durch das nette Littleton hindurch und wir erreichen die 302, eine der schönsten Scenic Routes des Nordostens, führt die Straße doch an Bretton Woods und Mount Washington vorbei in die Crawford Notch. Je näher wir unserem Ziel Glen kommen, desto intensiver wird die Laubfärbung. Wir scheinen das perfekte Timing für die Gegend erwischt zu haben und sind voller Vorfreude auf die nächsten Tage.


Covered Bridge B&B
Covered Bridge B&B
Covered Bridge B&B

In Glen kennen wir uns aus


Direkt an der 302 steht das Covered Bridge House, das einzige Bed & Breakfast New Englands mit einer eigenen überdachten Brücke auf dem Grundstück. Zum Glück haben wir das schon vor Wochen reserviert, nachdem es uns hier auf der letzten Reise so gut gefallen hatte. Auf dem Schild an der Straße steht "No Vacancy" - ausgebucht.


Wir beziehen ein sehr gemütliches Zimmer und machen uns frisch fürs Abendessen. Conny hat schon seit Tagen Lust auf mexikanisch, in Glen geht ihr Wunsch im Margarita Grill in Erfüllung. Die Ribs sind kein bisschen weniger zart als beim letzten Mal. Schön, wieder hier zu sein.


Unterkunft: Covered Bridge House B&B, Glen

Gefahrene Meilen: 140


Nützliche Links

Go Stowe - offizielle Tourismus-Website der Stadt

Vermont Vacation - über den Norden Vermonts

Welcome to New Hampshire - offizielle Tourismus-Website von New Hampshire

VisitTheUSA - über die "ultimate outdoor-lover’s destination"

New England Today - best scenic hikes in the Whites

Mount Washington Valley - die perfekte Rundfahrt um Mount Washington