Do, Mar 6, 2014
United fliegt uns über den tief verschneiten Mittleren Westen der USA von Las Vegas nach Chicago und dann weiter ins sonnige Frankfurt. Klappt alles wie am Schnürchen.
Mitten in der Nacht weckt uns Capital Citys "Safe and Sound", Connys Handyklingelton. WTF?! Endgültig endet die Nachtruhe um halb sechs mit dem Auszug des Gasts im Nachbarzimmer. Die Wände im Baymont Inn sind anscheinend aus Pappe. Ist aber nicht schlimm, wir wollen ja eh pünktlich los. Nun dämmert es uns auch, wer da die ganze Zeit versucht anzurufen: Lufthansa. Die selbe Berliner Nummer hatte ich schon die letzten Nächte mehrmals auf meinem Display. Woher soll eine Fluggesellschaft aber auch wissen, in welcher Zeitzone sich der Kunde gerade befindet, den man über eine Buchungsänderung informieren will? Mannomann...
Kein Stress vor dem Abflug
Unser Flug geht um 11 Uhr, vorher müssen wir natürlich noch das Auto loswerden. Die Mietwagenstation ist keine zwei Meilen vom Hotel entfernt, die Rückgabe geht wie immer anstandslos über die Bühne. Zum Glück hat sich auf der Autobahn gestern der ganze rote Dreck aus den Radkästen gelöst, dem Wagen sieht man also kaum noch an, dass er abseits geteerter Straßen unterwegs gewesen ist.
Per Shuttle-Bus geht es zum Flughafen. Wir checken bei United ein und erhalten die Bordkarten nach Chicago mit den gestern noch von mir reservierten Sitzplätzen. Für die Security benötigen wir keine zehn Minuten - sensationell fix. Die Scanner am McCarran Airport sind so schlau, dass man weder Schuhe und Gürtel ausziehen noch das Laptop auspacken muss. Dementsprechend unhektisch verläuft die Kontrolle. Könnte das nicht überall so sein?
Das Beste ist aber, dass wir jetzt noch genug Zeit haben für eine Cinnamon Roll von Cinnabon. Die lieben wir! Bitte mit Pekannüssen. Danke.
Freie Sicht aufs Winter-Wonderland
Die 737 nach O'Hare ist voll besetzt. Von meinem Fensterplatz aus habe ich freie Sicht bei der Ehrenrunde über Las Vegas und dem Flug über den Lake Mead, dann schweben wir über Wolken, die den Blick nur noch mal kurz freigeben als wir genau über dem Capitol Reef National Park sind. Von den Rocky Mountains bis Chicago ist der Himmel wieder klar - und unter uns ein einziges Winter-Wonderland. Der gesamte Mittlere Westen ist unter einer Schneedecke begraben, alle Flüsse sind zugefroren, selbst die hier im Oberlauf schon ganz schön mächtigen Missouri und Mississippi. Auch der Lake Michigan ist komplett von einer Eisdecke überzogen, Chicago dick verschneit.
Wir landen pünktlich um 16:15 Uhr, haben gut eineinhalb Stunden Zeit zum Umsteigen und nur einen kurzen Weg zum nächsten Gate. Ich checke an einem Automaten, ob United mittlerweile Sitzplätze für uns gefunden hat. Jawoll, Economy Plus! So habe ich mir das vorgestellt. Wenn sie es jetzt auch noch schaffen, uns zusammenzusetzen, sind wir happy. Wir traben gleich mal am Gate an den Schalter und fragen nach. Die junge Dame klappert ein bisschen mit der Tastatur, entschuldigt sich dafür, dass sie keinen Fensterplatz mehr hat (wollten wir eh nicht) und verspricht uns dann, dass der Mittelplatz in unserer Dreierreihe frei bleibt. Perfekt!
Schlaflos trotz Beinfreiheit
Bevor das Einsteigen beginnt, besorgen wir noch etwas zu essen für Conny und einen Kaffee für mich, dann reihen wir uns in die fein säuberlich nach Zonen aufgeteilte Meute am Flugsteig ein. Als wir schon auf unseren tatsächlich mit sehr viel Beinfreiheit ausgestatteten Plätzen sitzen, macht die Crew witzigerweise eine Ansage, dass in der Economy Plus noch Kapazitäten frei seien und man gerne gegen entsprechende Bezahlung dorthin wechseln könne. Um die 110 Dollar kostet das Upgrade - zu dem wir heute umsonst gekommen sind.
Die 777-200 bleibt noch eine ganze Weile am Gate stehen. Zuerst wird auf die letzten Umsteiger gewartet, dann versucht, einen Defekt am Entertainment-Programm zu beheben. Letzteres gelingt nicht ganz. Wir können zwar alle Filme schauen, aber die Leselampen funktionieren nicht. Mit einer Stunde Verspätung starten wir schließlich in die längst hereingebrochene Nacht.
In Frankfurt begrüßt uns die Sonne
Über den Flug gibt es weiter nichts zu berichten, außer dass ich trotz einigermaßen bequemem Sitz nur sehr wenig Schlaf finde. Jedenfalls kann ich die Economy Plus der United sehr empfehlen. Vor allem bei noch längeren Flügen als den von Chicago nach Frankfurt wäre es mir den Aufpreis am Ende wohl sogar wert. Mit einer halben Stunde Verspätung rollen wir schließlich auf dem Rhein-Main-Flughafen an die Parkposition - auf dem Vorfeld. Voll nervig, mit so einem großen Flieger nicht am Gate anzukommen, vor allem, wenn einen der Bus dann im Untergeschoss von Halle B ausspuckt, wo es eine einzige Rolltreppe gibt, und wo man durch die engste Passkontrolle des ganzen Flughafens geschickt wird.
Immerhin müssen wir diesmal nicht so lange auf unser Gepäck warten wie zuletzt bei den Ankünften im neuen A-Finger der Lufthansa. Die Zollkontrolle ist tatsächlich besetzt, die Beamten interessieren sich aber nicht für uns. Die S-Bahn bringt uns nach Raunheim zum bei den Schwiegereltern geparkten Auto - die Heimat hat uns wieder.
Gefahrene Meilen: 2
Nützliche Links
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