20180223 Madeira Tag 7
Sonnenuntergang vor Calheta

Fr, 23. Feb 2018

A DAY TO IDLE AWAY

Der letzte Urlaubstag - und uns ist nach der langen Tour gestern nicht so wirklich nach größeren Unternehmungen. Also verbringen wir den Tag entspannt in Calheta.


Nach einem ausgiebigen Frühstück unternehmen wir einen Spaziergang am Hafen und dem künstlich angelegten Strand vorbei in die Ortsmitte von Calheta. Der Name Calheta bedeutet “kleine Bucht”. Man nimmt an, dass eben diese Bucht einer der Ausgangsorte der Besiedlung Madeiras war. Die Insel wurde ja erst 1418 offiziell entdeckt und von Portugal in Besitz genommen. Ab 1430 gab es die erste Kirche in Calheta. 72 Jahre später gewährte König Manuel I. Stadtrechte und bis heute ist Calheta der Administrationssitz des flächenmäßig größten Landkreises auf Madeira, in dem gerademal 12.000 Menschen leben. Die Inselhauptstadt Funchal hat zehn Mal so viele Einwohner.


Dem Zucker ein Denkmal


Neben der Kirche in der Ortsmitte findet sich ein wichtiges Industriedenkmal, nämlich die letzte Zuckerrohrfabrik der Stadt. Mit Zuckerrohr, dem “weißen Gold”, kam Madeira einst zu Wohlstand. Klar, es gab auch Walfang und bis heute den Anbau von Bananen, Blumen und so weiter. Aber der Zuckerrohr spielte immer eine besonders wichtige wirtschaftliche Rolle. In unserem Hotel, das ja Zuckerrohr im Namen trägt (“Saccharum”), erinnert eine Fotogalerie an die längst vergangenen Zeiten, als die sperrigen Pflanzen geschnitten, mühsam mit Ochsengespannen in die Fabriken transportiert und dort zu Sirup und Rum verarbeitet wurden.


Calheta
Calheta
Calheta
Calheta
Calheta
Calheta
Calheta
Calheta
Calheta

Die alte Fabrik in Calheta ist noch voll funktionsfähig. Das Unternehmen ging zwar in den Siebzigerjahren pleite, aber zum Wohle des Tourismus unterhält man bis heute die über 100 Jahre alten Maschinen und produziert auch tatsächlich ab und an nach alter Methode eben Sirup und Rum, der denn auch in einem kleinen Laden das ganze Jahr über verkauft wird. Immerhin bilden die Produkte die Grundlage von zwei beliebten Spezialitäten Madeiras: Honigkuchen und Poncha.


Man kann einfach in die Fabrik reingehen, an die auch ein paar Museumsräume angegliedert sind, wo allerlei altes Gerät ausgestellt ist und ein Film die Geschichte der Zuckerrohrverarbeitung in Calheta erzählt.


Auch das Hotel erinnert an Calhetas Geschichte


Richtung Strand finden sich in einem kleinen Park die Überbleibsel einer weiteren Industrieanlage. Aus deren Beständen dürften auch die verrosteten Maschinen, Röhren und Zahnräder stammen, die in und um unser Hotel herum ausgestellt sind.


Im Komplex des Savoy Beach Hotels befindet sich ein gut sortierter Supermarkt. Hier kaufen wir noch ein paar Flaschen Wein und Poncha ein. 


Zurück im Hotel suchen wir uns dann ein gemütliches Plätzchen auf der Terrasse. Tatsächlich hat den ganzen Vormittag über die Sonne geschienen. Es ist allerdings recht windig und für den Nachmittag sind Schauer angekündigt. Für zwei Stunden Sonnenbad hält das Wetter aber.

Lesen und Essen


Ich überlege, noch dem wie ein Adlerhorst hoch über Calheta gelegenen Museum für moderne Kunst, dem Casa das Mudas, einen Besuch abzustatten, bleibe dann aber bei der Lektüre von “Fire and Fury” hängen, dem Bestseller über den Zirkus, in den die Familie Trump das Weiße Haus verwandelt hat. Es bleibt also bei einem ruhigen Tag, den wir mit einem weiteren Abendessen im New Era ausklingen lassen. Von den diese Woche besuchten Restaurants hat es uns hier am besten geschmeckt.


Nützliche Links

Visit Madeira - offizielle Tourismus-Website der Insel

Savoy Saccharum - die Homepage unseres Hotels