Sa, 25. Feb 2012
AM RIBEIRA DA PONTA DO SOL
Wo mein Rücken die letzten Tage so viel Entspannung bekommen und bei den kleinen Spaziergängen überhaupt nicht gezickt hat, wagen wir uns heute an eine Wanderung. Sicherheitshalber in der Nähe und ohne nennenswerte Steigungen.
Die Wahl fällt auf die Tour im Tal des Ribeira da Ponta do Sol, jenem Bach, der irgendwo hinter unserem Urlaubsort im Gebirge entspringt und am Strand ins Meer mündet. Im (sehr nützlichen) Rother Wanderführer ist die Route allerdings als schwierig gekennzeichnet und absolute Schwindelfreiheit als Voraussetzung genannt. Wir werden sehen.
Ausgangspunkt ist ein rosa verputztes Herrenhaus in Lombada da Ponta do Sol. In dem hat vor 500 Jahren ein flämischer Zuckerbaron residiert. Jetzt residiert er in der Kapelle gegenüber unter einem Grabmal. Geblendet von so viel Pracht setze ich den Frontspoiler des Autos gegen den Bordstein. Sauber! Das Plastikteil, das nun so doof runterhängt, bekommt Conny aber wieder an seinen Platz geklemmt. Sie ist eh die Handwerkerin in der Familie.
Der Weg zur Levada Nova ist ausgeschildert, nur der Einstieg selbst dann nicht. Wir finden ihn aber ohne Probleme und wandern nun einfach die Wasserleitung auf deren Mauer entlang. An einigen Stellen ist die ganz schön ausgesetzt, so lange es aber nicht an zwei Seiten gleichzeitig steil runtergeht, habe ich da keine Probleme mit. Außerdem ist die Levada in großen Teilen frisch erneuert und der Weg entsprechend eben und angenehm zu laufen.
Zwei Levadas auf einen Schlag
Leicht gebückt geht es durch einen Tunnel, dann kommen wir an einem tollen Wasserfall raus. Nun sind es nur noch ein paar Minuten bis zum Anfang der Levada an einem Staubecken im ansonsten gerölligen Flussbett. Eine gute Stunde haben wir bis hierher gebraucht.
Zurück geht es an der Levada do Moinho, der Mühlenlevada. Die verläuft unterhalb der Levada Nova und dieser Weg ist deutlich anspruchsvoller als oben. Zwar gibt es weniger - dafür gut gesicherte - ausgesetzte Passagen, aber der Pfad ist teilweise sehr schmal und steinig. Alles in allem ist die Wanderung aber eine recht gemütliche Angelegenheit und so haben wir bald wieder die Kapelle von Lombada im Blick.
Kurz vor Ende kommt uns eine Familie entgegen, die einigermaßen entsetzt über den Zustand des Weges zu sein scheint. Im Hotel hatte man ihnen gesagt, das hier unten sei die einfachere Tour. Tja, ist halt alles relativ im Leben.
Nachmittag am Pool
Punkt 13 Uhr sind wir wieder am Auto und es geht zurück an den Hotelpool. Als mich kurz nach 15 Uhr der erste SMS-Kommentar zur Bundesliga erreicht, fällt mir ein, dass ja schon seit 14:30 Uhr portugiesischer Zeit gespielt wird. WLAN am Pool funktioniert einwandfrei, also verfolge ich den Rest des triumphalen Derbysiegs über Kaiserslautern via iPhone.
Abendessen gibt es heute im Maré Alta direkt an der Promenade von Ponta do Sol. Sieht aus wie eine bessere Strandbar, aber das Essen ist wirklich gut. Wir probieren kleine Tintenfische, die hier Lulas heißen, und den berühmten Espada - Degenfisch. Beides sehr lecker. Dazu freier Blick auf die im Atlantik versinkende Sonne. Herrlich!
Das zweite Fischrestaurant am Meer, Restaurante Do Cais, das mir mehrmals empfohlen wurde, hat übrigens geschlossen. Die Zufahrt ist wegen akuter Steinschlaggefahr gesperrt.
Nützliche Links
Visit Madeira - offizielle Tourismus-Website der Insel
Estalagem Ponta do Sol - die Homepage unseres Hotels
outdooractive - Details zur Wanderung