2012 Madeira Tag 1
Blick vom Pico de Arieiro

Do, 23. Feb 2012

DER FRÜHE VOGEL

...wird der Erste sein - im Süden nämlich. Dachten sich offenbar die Flugplaner von Condor und schrieben für die Strecke FRA-FNC die unchristliche Abflugzeit von 4:50 Uhr in den Winterflugplan. So früh sind wir noch nie in den Urlaub gestartet!


Also stehen wir mitten in der Nacht auf und begeben uns zum Flughafen. Die Koffer konnten wir gestern schon beim Vorabend-Check-In loswerden - schließlich zählt jede Minute Nachtruhe. Der Flieger geht von Gate C2 mit der Sicherheitskontrolle direkt am Warteraum. Davor eine Riesenschlange. Da müssen wir uns nicht gleich dazustellen. Erstmal noch ein Starbucks-Kaffee.


Landung im Morgengrauen


Um kurz nach 5 Uhr legt der Airbus 320 ab, rollt Richtung Startbahn West und los geht die Reise. Draußen ist es noch stockfinster. Bis langsam der Morgen graut sind wir auch schon kurz vor Madeira. Der Captain vergisst nicht den Hinweis, dass der dortige Flughafen Santa Catarina einen etwas speziellen Endanflug direkt am Hang der Steilküste hat, für den es einer besonderen Schulung bedarf. Die hat er erfolgreich absolviert und setzt uns sicher auf der Insel ab. Erleichterter Applaus aus den hinteren Reihen.


Bei der Autovermietung stehen wir zunächst vor einem leeren Schalter. Nach ein paar Minuten kommt ein Mitarbeiter angeschlurft - anscheinend hat er so früh noch nicht mit Kundschaft gerechnet. Den Fehler habe allerdings ich gemacht, nämlich bei der Buchung 10 Uhr als Abholzeit angegeben. Davon sind wir noch zwei Stunden entfernt und nun hat er in der gebuchten Klasse kein Auto für uns da. Wir überlegen kurz, auf ein solches zu warten, entscheiden uns dann aber doch, die sieben Euro pro Tag in ein Upgrade zu investieren. Dafür gibt es einen neuen VW Golf in schwarz-metallic.


Um meiner Bandscheibe nach dem unbequemen Flug etwas Entspannung zu gönnen, spielt Conny die Fahrerin. Dabei hasst sie es, mit unbekannten Autos zu fahren. Und dann auch noch auf einer unbekannten Insel mit kühn konstruierten Straßen. Unfallfrei finden wir aber den kürzesten Weg nach Funchal, mit 112.000 Einwohnern die mit Abstand größte Stadt auf Madeira. Das Auto stellen wir in einem Parkhaus in der Nähe des Jachthafens ab. Bis in die Altstadt sind es nur ein paar Schritte.


Funchals Flaniermeile Avenida Arriaga gefällt uns auf Anhieb. Wunderschöne Architektur zwischen Kolonialstil und Art Déco. Im Golden Gate Grand Café, das außen mehr hermacht als innen, gönnen wir uns eine kleine Stärkung. Dann erkunden wir den Mercado dos Lavradores, die berühmte Martkhalle mit ihren bunten Obst- und Blumenständen. Wir probieren köstliche Maracuja, die es hier in allen Geschmacksrichtungen gibt. Also nehmen wir ein paar mit. Die sollten allerdings nicht so süß schmecken, wie die auf dem Markt...


Hoch hinaus!


Nach einer kleinen Gehpause im sehr schönen Park Jardim Municipal und einem Bummel durch den Parque De Santa Catarina entscheiden wir uns ob des schönen Wetters für eine Fahrt auf den Pico de Arieiro, mit 1.818 Metern der zweithöchste Berg der Insel, auf den tatsächlich eine Straße geht. Aber die erstmal finden…


Nach einigen Ehrenrunden durch Funchal kommen wir schließlich irgendwie auf die ER 103, die auf kurvenreicher Strecke ins Gebirge führt. Conny ist jetzt nicht der ganz große Fan von Serpentinenfahrten, schlägt sich aber tapfer. Nach dem Abzweig Richtung Gipfel sind wir dann auf einmal in den Wolken, die Sichtweite beträgt mitunter weniger als 50 Meter.


Auf dem Pico herrscht dafür wieder strahlender Sonnenschein. Wir parken an dem nagelneuen Besucherzentrum und gehen ein paar Stufen hoch zum Gipfel. Die Aussicht auf die schroffen Bergspitzen ringsum, die die Wolken abwechselnd freigeben und in Watte packen, ist spektakulär. Allerdings hat es hier oben nur drei Grad und ein eisiger Wind sorgt dafür, dass wir uns bald wieder nach drinnen begeben. So langsam reicht es auch mit Sightseeing für heute, nach einem Kaltgetränk rollen wir den Berg runter Richtung Hotel.


Der aufregendste Teil des Tages


Dank der die halbe Südküste entlangführenden Autobahn ist Ponta do Sol fix erreicht. Vom Ende der Schnellstraße bei Ribeira Brava sind es nur noch zwei Tunnel. Das Hotel ist kaum zu verfehlen, klebt es doch auf einem Felsen hoch über dem Ort.


Es folgt der aufregendste Teil des Tages - die Auffahrt zum Hotel. Rechts eine Mauer, links parkende Autos, dazwischen zwei Meter Platz. Conny kriegt fast einen Herzkasper beim Versuch, die steile Rampe rückwärts runterzufahren, zumal Bremse und Kupplung bei unserem Golf etwas gewöhnungsbedürftig sind. Schließlich schaffen wir es, auf kleinstem Raum zu wenden und stellen das Auto lieber unten ab, wo ein Aufzug zum Hotel geht. Das Einparken übernehme ich.


Vom Thema Parken abgesehen gefällt uns das stylische Design-Hotel. Die Aussicht auf Ponta do Sol, die Terrassen mit den Bananenfelden und den Atlantik ist schlicht fantastisch. Auch von unserem Zimmer haben wir freien Blick aufs Meer, ebenso natürlich vom Pool. An dem beziehen wir für den Rest des Nachmittags zwei Liegen und genießen die Sonne. Urlaub!


Schließlich noch Abendessen im sehr guten Restaurant des Hotels, dann begleitet uns das Rauschen der Brandung in den Schlaf. Gute Nacht!


Zimmer mit Aussicht

Nützliche Links

Visit Madeira - offizielle Tourismus-Website der Insel

Estalagem Ponta do Sol - die Homepage unseres Hotels