Rosengarten

RUND UM DEN SCHLERN

2. Okt 2013

ZU FÜßEN DES ROSENGARTENS

(10 km / ↑↓ 430 m)


Oberhalb des Karerpass’ verlaufen zwei herrliche Höhenwege, der Hirzel- und der Paolinaweg. Neben der Aussicht das Beste: Man muss nichts an Proviant mitnehmen, denn er führt von einer Hütte zur anderen.


Der Karerpass verbindet das bei Bozen vom Eisacktal abzweigende Eggental mit dem Val di Fassa und damit Südtirol mit dem Trentino. Kein durch die Gegend reisender Tourist lässt sich den Stopp am malerischen Karersee entgehen. Hier wurde denn auch ein großes Besucherzentrum errichtet, an dem ganze Busladungen umgeschlagen werden. Wir halten uns an dem kleinen, dunkelgrün schimmernden See denn auch nicht länger als für ein paar Fotos auf.

 

Beim Ort Karersee parken wir das Auto und nehmen den Paolina-Sessellift, der uns zur gleichnamigen Berghütte bringt. Weg Nummer 539 geht entlang der Südhänge der Punta di Masarè zur Rotwandhütte. Dabei kommt man an einem überaus stolz dreinblickenden, drei Meter hohen Adler aus Bronze vorbei, dem Christomannos-Denkmal.


Christomannos? Nie gehört. Dabei gäbe es ohne Theodor Christomannos vielleicht gar keinen Tourismus in Südtirol. Na gut, wahrscheinlich schon, aber Christomannos trieb um die vorletzte Jahrhundertwende als Politiker im Tiroler Landtag maßgeblich die Erschließung der Region mittels Straßen und Hotels an. Er starb 1911 in Meran, das ja damals noch zu Österreich-Ungarn gehörte. Schon im Jahr darauf errichtete man ihm dieses Denkmal.


Fantastische Lage für eine Berghütte


Noch ein bisschen länger als das Denkmal gibt es die Rotwandhütte des Trentiner Alpenvereins, nämlich seit 1906. Nicht überraschend: Auch bei deren Errichtung hatte Christomannos seine Finger im Spiel. Neben dem rustikalen Rifugio gibt es gleich daneben eine kleinere, privat betriebene Hütte, die Baita Pederiva. Um die Mittagszeit herrscht bei beiden Hochbetrieb.


Den besten Blick auf die Hütten, aber auch auf die umliegenden Berge wie Teufelswand, Rotwand und die Vajolontürme, hat man von der Felskuppe Ciampaz, auf die wir daher auch raufkraxeln. 


Auf dem Hirzelweg zur Kölner Hütte


Zurück am Adler nehmen wir jetzt den oberen Weg mit der Nummer 549, den Hirzelweg. Weit geht der Blick über das Eggen- und das Tierser Tal, zum Latemar und zum Schlern. Bis zu 400 Meter ragen rechts von uns die rotgelben Wände des Rosengartens in den blauen Himmel. Ohne großen Höhenunterschied wandern wir über Schuttrinnen, Geröllfelder und Wiesen am Hang entlang - und über die Grenze zwischen Trentino und Südtirol. Endlich wird wieder Deutsch gesprochen.


Von rechts kommt ein steiler Trampelpfad vom Vajolonpass herunter. Durch die Türme über uns geht dieser Weg. Eine schöne Alternative für trittsichere Wanderer. Schließlich vereinigt sich der Hirzel- wieder mit dem Paolinaweg und nach einem kurzen Anstieg auf einer breiten Schotterstraße kommen wir zur Kölner Hütte, die auch als Rosengartenhütte bekannt ist. Zeit für’s Mittagessen!


Wir lassen uns köstliche Pasta schmecken. Fast nicht erwähnen braucht man, dass man von der Terrasse aus natürlich auch schon wieder eine Wahnsinnsaussicht hat, die bis zum Ortler und zu den Ötztaler Alpen reicht. Schon 1900 wurde die Hütte von der Kölner Sektion des Alpenvereins eingeweiht. Seit 1920 gehört sie dem C.A.I. Verona.


Nach der Rast wandern wir auf gleichem Wege zurück, nehmen am Abzweig dann aber den unteren, den Paolinaweg. Der führt an einem Wasserfall vorbei und durch lichten Bergwald, quert noch einige Gräben und spuckt uns schließlich am Sessellift aus. Mit dem schweben wir entspannt hinunter an die Passstraße.


Nützliche Links

outdooractive.com - Details und Karten zur Wanderung

seiseralm.it - Tourismuswebsite der Ferienregion Seiser Alm

suedtirolerland.it - die verschiedenen Regionen der südtiroler Dolomiten im Überblick

Südtirol Mobil - Fahrplansuche für Bus und Bahn