Mi, 11. Oktober 2023

GLETSCHER, GLETSCHER

An unserem letzten Urlaubstag wollen wir noch einmal hoch hinaus, nämlich auf den Gornergrat. Der Aussichtspunkt befindet sich in 3.135 Metern Höhe. Das Panorama aus Matterhorn, Weißhorn und dem Massiv des Monte Rosa sowie, in die andere Richtung, die Mischabelgruppe mit dem Dom, also die mächtigsten Gipfel der Schweiz, ist überwältigend. Ein Abstecher zum Gornergletscher bringt uns noch etwas näher ran an die Walliser Riesen - und weg von den Touristen.

Auch die Fahrt auf den Gornergrat ist keine günstige Angelegenheit. 55 Franken kostet die einfache Strecke, für uns dank Half Fare Pass wieder nur die Hälfte. Allein für Jungfraujoch und Gornergrat hat sich der Kauf der Rabattkarte schon bezahlt gemacht. Wenn man oben ist, weiß man auch wieder, wie sehr sich die Ausgabe lohnt.

Spontane Planänderung

Eigentlich hatte ich mal geplant, von der Sunnegga über den 5-Seen-Weg zum Gornergrat aufzusteigen. Da ich Conny mit ihrer abklingenden Erkältung nicht überfordern wollte, sind wir bequem mit der Zahnradbahn rauf gefahren. Nun könnten wir zur Sunnegga hinab wandern. Weil der Weg über Skipisten und ausgedörrte Wiesenhänge von oben aber nicht allzu attraktiv ausschaut, entscheiden wir uns für die entgegengesetzte Richtung: Auf der Südseite verläuft ein Wanderweg zwischen Grat und Gletscher talauswärts. Von dort hätten wir den Eisfluss, Monta Rosa und Matterhorn immer im Blick – besser geht’s nicht.

Gut 400 Höhenmeter geht es im steilen Geröllhang vom Gornergrat hinunter zu besagtem Weg. Dem folgen wir dann erstmal nach links Richtung Gornergletscher, der uns zwischen Gornergrat und Monta-Rosa-Massiv entgegenkommt.

Gleich gegenüber: der höchste Berg der Schweiz

Gut lässt sich auf einem blank liegenden Felsplateau zwischen den Gletschern die Monte-Rosa-Hütte ausmachen. Die Außenwände sind aus Aluminium, entsprechend funkelt sie in der Sonne. Vom Gornergrat aus ließe sich eine Tageswanderung zu ihr unternehmen. Eine größere Rolle spielt sie freilich als Ausgangspunkt hochalpiner Touren, etwa auf die Dufourspitze, mit 4.634 Metern der höchste Gipfel der Schweiz und der zweithöchste der Alpen. 

Wir können uns kaum sattsehen an diesem beeindruckenden Panorama und bleiben immer wieder stehen. Plötzlich nehme ich eine Bewegung zwischen den Felsen wahr. Es ist ein Steinbock. Der ist etwas unschlüssig wohin, quert erst in geringer Entfernung unseren Weg, steigt dann aber doch wieder den Hang hinauf. Wie mühelos er in diesem Gelände unterwegs ist…

Wo sich das Matterhorn spiegelt

Nachdem wir die Gegend um den kleinen Gletschersee ausgiebig erkundet haben, machen wir uns schließlich auf den Weg zum Riffelsee. Dort ist es vorbei mit der Einsamkeit. Der See ist berühmt für die Matterhorn-Spiegelung auf seiner Oberfläche und das lässt sich kaum ein Tourist aus Fernost entgehen. Die Zahnradbahn hält direkt oberhalb des Sees an der Station Rotenboden.

Vom Riffelsee führt der Weg abwärts an einem weiteren Bergsee vorbei direkt auf das Matterhorn zu. Auch so ein Berg, den anzuschauen nie langweilig wird. Wir ignorieren alle Wegweiser die zur Station Riffelberg zeigen und folgen immer weiter dem Pfad, der in einem weiten Bogen nach Nord-Westen abknickt. Nun haben wir die Pyramide des Weißhorns im Blick und Zermatt zu Füßen liegen. Auch ganz nett.

Eis und Kuchen bei der Alphitta

Gemütlich leicht abwärts über Wiesen, nochmal steil über eine Felspassage und dann durch ein hübsches  Wäldchen wandern wir zur Riffelalp. Damit endet die heutige Tour am Ausgangspunkt der gestrigen. Perfekt. Gegen halb vier erreichen wir das unterhalb des Hotelresorts gelegene Bergrestaurant Alphitta. 

Pizza zum Abschluss

Für das letzte Abendessen des Urlaubs reserviere ich uns einen Tisch bei Grampi’s Pizzeria. Die hat uns am Montag so gut gefallen, dass wir einfach nochmal hingehen müssen. Vorher gehen wir im Lindt-Shop vorbei. Die auf dem Jungfraujoch gekaufte große, mit unterschiedlichen Lindor-Kugeln gefüllte Tüte ist leergefuttert, also muss Nachschub her. Außerdem schauen wir in der Schokoladenmanufaktur Läderach rein. Bei den Preisen fällt uns die Kinnlade runter, aber mit leeren Händen können wir den Laden dann doch nicht verlassen. Zu gut. Auch das Abendessen enttäuscht nicht. Grampi’s ist auf jeden Fall ‘ne sichere Bank.