2019 AMS 4
Jordaan: Brouwersgracht

Do, 9. Mai 2019

IT'S ALL ABOUT THE BEER

Überraschend sonnig bricht der Tag an. Das schöne Wetter wollen wir nutzen, um noch ein bisschen entspannt und ohne Regenschirm durch die Stadt zu bummeln, bevor wir am Nachmittag auf eine organisierte Sauf… Verzeihung, auf eine Craft Beer Tour gehen. Guter Plan.


Zuerst laufen wir zu Moak Pancakes zwecks Frühstück. Lekker! Um die Ecke ist das Rembrandthuis, das wir uns aber nur im Vorbeigehen von außen anschauen. Für den alten Meister interessiere ich mich selbst nicht sonderlich.


Amsterdamer Postkartenmotive


Gleich gegenüber befindet sich eines der Amsterdamer Postkartenmotive, ein altes Schleusenhäuschen mit Blick auf den Montelbaanstoren, einst Wartturm über den Hafen und Teil der mittelalterlichen Stadtmauer.


Kehrt man dieser Ansicht den Rücken, geht über den Flohmarkt neben dem hässlichen Klotz der Stadtverwaltung und rechts über den Zwanenburgwal, erreicht man eine weitere überaus fotogene Stelle - die Staalmesterbrug.  


Von der hat man einen schönen Blick den Groenburgwal hinauf zum Turm der Zuiderkerk. Claude Monet hat diese Ansicht in einem berühmten Gemälde verewigt, wobei er da mit der Perspektive ein wenig getrickst hat. Wer das Bild im Original sehen mag, muss übrigens nach Philadelphia reisen.


Am Noordermarkt sind zwei Plätze frei


Weiter durch die Altstadt mit dem Rotlichtviertel und die Haupteinkaufsstraßen zwischen Dam und Singel, dann erreichen wir bald wieder das Viertel Jordaan, das wir uns auch nochmal etwas näher und bei Sonnenschein anschauen wollen. Zuerst aber gönnen wir uns am Noordermarkt etwas Flüssignahrung. Vor dem Restaurant Noordwest steht so ein einladender kleiner Tisch mit zwei Stühlen in der Sonne…


Rembrandt-Huis
Schleusenhaus
Blick auf die Zuiderkerk
Invader Was Here
Staalmesterbrug
Altstadthaus
Aluminiumbrug
Auf dem Uni-Campus
Shoppingtempel
Noordermarkt
Mittagspause
Die XXX sind das Stadtwappen von Amsterdam
Mein Haus, mein Auto, ein Boot
Über 1.200 Brücken musst Du gehen. Oder so.
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
IMG_4422

Ein Bier und ein Glas Wein später raffen wir uns wieder auf, umrunden die Noorderkerk mit ihrem kreuzförmigen Grundriss und spazieren entlang der wunderschönen Brouwersgracht. Wie ruhig es hier auch ist. Im Zickzack laufen wir durch Jordaan, ehe wir auf Höhe des Anne Frank Huis wieder Richtung Stadtmitte abbiegen.



Um 14 Uhr beginnt die Brews and Tales Craft Beer Tour, die ich unbedingt in die Reise einbauen wollte, auch wenn sie mit 79 Euro pro Kopf nicht ganz billig ist. Aber vielleicht preiswert, mal sehen. Treffpunkt ist die Bierhandlung Winkel de Prael, zwei Häuserblocks von De Oude Kerk entfernt mitten auf dem Wallen, der Altstadt.


Begrüßt werden wir von Rachael, einer jungen Frau mit ansteckend guter Laune. Mit uns haben sich drei weitere Pärchen eingefunden - zwei aus Amerika, eines aus Padua. Kurze Vorstellungsrunde, dann führt Rachael uns um die Ecke - et voilà, schon ist die erste Station der Tour erreicht, nämlich der coole Pub der Brouwerij de Prael.


Proost!


Wir nehmen in einer Ecke mit gemütlichen Sesseln und Sofas Platz und bekommen drei hauseigene Biere serviert, dazu Bitterballen, frittierte Fleischbällchen, und ebenfalls frittierten Käse mit der etwas irreführenden Bezeichnung Kaassouflés. Von den Bieren überzeugt mich am meisten das ungefilterte Double IPA.


Alles in allem ist das ein sehr gelungener Auftakt der Tour, der mit einem kurzen Besuch der Brauanlage und launigem Geplänkel mit dem Braumeister ausklingt. Von allein hätte ich die Brauerei wohl nie gefunden. Also merken: Brouwerij De Prael.


Die meinen das hier ernst mit dem Bier


Weiter geht es, wie schon so oft an den Fenstern mit den sehr leicht bekleideten und stets Augenkontakt suchenden Frauen vorbei, zum mitten im Gewirr der Gassen gelegenen und daher leicht zu übersehenden Lokal In de Wildemann. Hier sind stets 18 Zapfhähne bestückt, vor allem mit Bieren aus Holland und Belgien, aber auch aus Deutschland und Großbritannien, dazu lagern 250 verschiedene Flaschenbiere im Kühlschrank.


Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour
Brews & Tales Craft Beer Tour

Passend zur Stimmung nach dem gestrigen Debakel wählt Rachael hier für uns ein Sori Ajax DIPA sowie ein Poesiat & Kater Triple aus. Dazu gibt es Käse und Fragenkarten zum gegenseitigen Kennenlernen. Welchen Film- oder Songtitel ich abgebe, wenn ich betrunken bin? Mir fällt Down by the River von Bruce Springsteen ein. Mit wem wir gerne mal einen trinken gehen würden? Wie wäre es mit dem alten Hemingway? Wer weiß, ob die ganzen Bar-Geschichten über ihn wahr sind.


52 (!) Biere vom Fass


Dritte und letzte Station ist dann das Arendsnest. Dessen Motto lautet “Dutch Craft Beer Only” und hat man die Auswahl zwischen sage und schreibe 52 Bieren vom Fass. Wir bekommen hier sozusagen den Nachtisch serviert, ein Bier mit einer Karamellnote wie die holländischen Stroopwafels. Getoppt wird das noch von einem Imperial Crème Brulée Stout. Prost! Dazu gibt es hausgemachten Genever. Weil mir das alles noch nicht reicht und wir gerade so nett am Plaudern sind, hole ich mir zum Schluss noch ein IPA an der Bar. Doch, das war eine sehr lohnende Tour!


So hat sich Amsterdam auch noch als Hochburg der Bierkultur entpuppt, in der man sich nicht mit Amstel und Heineken zufrieden geben muss.


Tour Crew

Auf dem Weg nach Hause genehmigen wir uns Fish-and-Chips und einen Lobsterburger im Fischrestaurant Haddocks Catch, an dem wir schon ein paar Mal vorbeigelaufen sind. Im De Heeren Van Aemstel frage ich, ob sie auch heute Abend Fußball zeigen würden. Immerhin steht das Europa League Halbfinale mit der Partie Chelsea London gegen Eintracht Frankfurt an. Ich bekomme “Was für ein Spiel?” zurück und “Nach gestern Abend interessiert sich niemand mehr für Fußball”. Verstehe. Entwaffnend ehrlich sind die Menschen in Amsterdam. Aber der Fernseher in unserem Apartment empfängt RTL, also schaue ich mir “daheim” das ganze Drama an. Leider ohne Happy End für die Frankfurter ...